Nun ist es tatsächlich soweit. Es hatte sich angedeutet, es wurde gemunkelt, jetzt machen wir es öffentlich: Wir beginnen eine neue Reise:: Per Anhalter nach Indien!
Etwa 5.800 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Deutschland und Indien, denen wir noch etliche Kilometer kreuz und quer auf der Erde hinzufügen werden. Wie gewohnt per Anhalter – soweit es möglich ist. Diesmal reisen wir mit einem Zelt, das uns noch etwas flexibler macht. Doch auch auf Couchsurfing wollen wir nicht verzichten. Zu großartig sind die Erfahrungen, die wir bisher mit diesem Netzwerk gemacht haben.
Deutschland – Tschechische Republik – Slowakei – Ungarn – Serbien – Bulgarien – Türkei – Iran – Pakistan – Indien
Uns geht es nicht darum, schnellstmöglich nach Indien zu kommen. Vielmehr wollen wir Land und Leute, Sitten und Bräuche kennenlernen. Wir sind wieder für längere Zeit unterwegs. Auf der Reise von Deutschland nach Indien werden wir acht Länder durchqueren und so reisen wir durch die Tschechische Republik, die Slowakei, Ungarn, Serbien, Bulgarien, Türkei, Iran und Pakistan bis nach Indien. Für die Strecke planen wir sechs Monate ein.
Per Anhalter nach Indien im Detail
Unsere Route führt uns zunächst durch Ost- und Südosteuropa. Eine Ecke der Welt, die wir lange stiefmütterlich behandelt haben. Doch nun sind wir gespannt auf den postsozialistischen Charme des ehemaligen Ostblocks, auf den treibenden Vibe der Städte, auf die Gastfreundschaft der Menschen. Wir durchqueren den Balkan, freuen uns auf die Diversität der Region und den gemeinsamen Nenner Slibowitz.
Unsere erste Station ist Prag. Die goldene Stadt, die Stadt Kafkas, die Stadt der Musik, die Stadt des Bieres. Prag ist vielfältig. Ein bisschen Amsterdam, ein bisschen Berlin, ein bisschen New York. Alles zur selben Zeit in der Tschechischen Republik.
Weiter geht es in die Slowakei nach Bratislava. Uns erwartet eine geschichtsträchtige Stadt in einem noch jungen Staat. In Bratislava trifft postsozialistischer Charme auf das moderne 21. Jahrhundert. Alte Gemäuer, Kirchen und Gassen treffen auf Galerien und moderne Cafés.
Anschließend reisen wir weiter nach Ungarn. Das schöne Budapest nimmt uns mit seinen Prachtbauten der ehemals mächtigen ungarischen Monarchen in Empfang. In der faszinierenden und abwechslungsreichen Stadt stürzen wir uns ins Nachtleben und geben uns dem einen oder anderen Bier in den Ruinenbars hin.
Leicht verkatert schlagen wir in Belgrad, Serbien auf. Spätestens jetzt verabschieden wir uns wohl vom überschwänglichen Europa, wie wir es gewohnt sind und stecken mitten drin in einem klebrigen Nährboden für Kreativität, der sich hier zwischen den alten Cafés und den modernen Clubs entlang der Donau und der Save schlängelt.
Wir trampen weiter nach Sofia und finden auch hier jede Menge Kreatives. Dem tristen Grau der Stadt tritt man hier mit bunter Farbe entgegen. Der Ostblockcharme wird aus dem Untergrund bekämpft. Doch die Stadt bietet mehr als Guerilla-Graffiti und so sind wir sehr gespannt auf Bulgariens Hauptstadt.
Während der Reise sind wir stark vom Wetter abhängig und müssen mit winterlichen Temperaturen rechnen, die uns auf dem weiteren Weg erwarten werden. Außerdem zwingen uns verschiedene Visa zur Eile. So drängt die Zeit etwas, doch spätestens in der Türkei beginnen wir wieder zu atmen. Bis hierher geben wir der Strecke den Vorrang. Doch jetzt entschleunigen wir unsere Reise. Hier, wo sich Tradition und Moderne verbinden, erfüllen wir uns ein länger gehegtes Reiseziel: Istanbul. Da wir es schon im Kulturhauptstadtjahr 2010 nicht geschafft haben in die eurasische Metropole am Bosporus zu reisen, sind wir jetzt besonders gespannt auf die quirlige Stadt, die Märkte, die Gassen und Nebenstraßen und vor allem auf die Menschen. Zuletzt erlebte Istanbul politisch aufgewühlte Zeiten, Demonstrationen und Polizeigewalt. Doch auch wenn es etwas unruhig zugeht, sind wir auf viele wunderbare Begegnungen gespannt. Und mit einem weiteren Schritt sind wir dann plötzlich in Asien.
Weiter geht es durch ein kulturell und landschaftlich reiches Land. Entlang der Westroute trampen wir durch die Türkei. Über Izmir gelangen wir bis nach Antalya und wieder gen Norden nach Kappadokien und Ankara. Dann schlängeln wir uns entlang der türkischen Schwarzmeerküste, von der uns nur mit Begeisterung berichtet wird, Richtung Osten.
Weiter geht es durch ein kulturell und landschaftlich reiches Land. Entlang der Westroute trampen wir durch die Türkei. Über Izmir gelangen wir bis nach Antalya und wieder gen Norden nach Kappadokien und Ankara. Dann schlängeln wir uns entlang der türkischen Schwarzmeerküste, von der uns nur mit Begeisterung berichtet wird, Richtung Osten.
Ab Trabzon kehren wir zurück ins Landesinnere, durchqueren Ostanatolien und überqueren die Grenze in den Iran. Vom Westen politisch isoliert, hören wir in Deutschland leider häufig Schlechtes über eine der ältesten Kulturen der Welt. Nichtsdestotrotz berichten Iranreisende ausschließlich positiv über das Land und seine Menschen. Vor allem die Gastfreundschaft und Aufgeschlossenheit der Menschen locken uns in den Iran. Gerade diese Ambivalenz ist es, die uns ins alte Persien zieht. Wir wollen das Land kennenlernen, ohne uns von nuklearen Verschwörungstheorien einlullen zu lassen. Mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren hat der Iran eine ausgesprochen junge Bevölkerung, auf die wir uns sehr freuen. Zunächst geht es nach Täbris. Der historische Markt, einst wichtiger Handelsort auf der Seidenstraße, lockt uns in die nordiranische Stadt. Er ist einer der ältesten Märkte des Nahen Ostens und zugleich der größte überdachte Markt der Welt.
Über Ghom und Qazvin geht es weiter in die Hauptstadt Teheran. Die iranische Hauptstadt ist Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturzentrum des Landes und mit ihren geschätzten 15 Millionen Einwohnern ein wahres Biest. Doch zeigt sie sich dem geneigten Besucher auch von ihrer schönen, bezaubernden Seite.
Packliste
Unsere Ausrüstung muss einiges aushalten. Seit über 7,5 Jahren sind wir dauerhaft unterwegs und strapazieren unser Hab und Gut im täglichen Einsatz. Einiges hat bei uns nur kurze Zeit überlebt, doch anderes bewährt sich mittlerweile seit Jahren und wir sind von der Qualität überzeugt. Unsere Empfehlungen könnt ihr hier nachlesen.Es zieht uns weiter in die Universitätsstadt Isfahan. Die Partnerstadt Freiburgs ist bekannt für ihren ausgezeichneten Teppich- und Kunsthandwerksmarkt und ihre Prachtbauten, die wir uns nicht entgehen lassen wollen.
Weiter geht es über die altpersische Residenzstadt Persepolis bis nach Schiras, in den „Garten des Irans“ im Süden des Landes.
Anschließend trampen wir erneut Richtung Norden in die Oasenstadt Yazd. Zwischen den Wüsten Kavir und Lut gelegen, blickt die Stadt auf eine etwa 5.000 Jahre alte Geschichte zurück und ist das Zentrum des zoroastrischen Glaubens – einer alten Religion von Feueranbetern.
Nun steht schon bald der vermutlich abenteuerlichste Teil unserer Reise nach Indien auf dem Programm. Pakistan. Wir wissen nicht, was uns dort erwarten wird. Sicher ist bereits, dass wir ein Visum haben. Das ändert jedoch nichts an der Lage des krisengeschüttelten Landes. Wir haben von Polizeieskorten und Einreiseschwierigkeiten für Touristen gehört. Momentan kommt es vermehrt zu Anschlägen. Wir hoffen jedoch, dass sich die Situation bald wieder beruhigt, niemand Panik verbreitet und wir einigermaßen sicher nach Quetta, Karatschi und Islamabad kommen. Denn eines wissen wir auch. Je schwieriger die Lage in einem Land, desto freundlicher und aufgeschlossener sind die Menschen. Wir wollen Pakistan auf keinen Fall verpassen.
Wenn ihr unsere Abenteuer und Geschichten gerne auf Papier lesen wollt, dann schaut doch mal hier:
In unserem Buch Per Anhalter nach Indien erzählen wir von unserem packenden Roadtrip durch die Türkei, den Iran und Pakistan. Wir berichten von überwältigender Gastfreundschaft und Herzlichkeit, feiern illegale Partys im Iran, werden von Sandstürmen heimgesucht, treffen die Mafia, Studenten, Soldaten und Prediger. Per Anhalter erkunden wir den Nahen Osten bis zum indischen Subkontinent und lassen dabei keine Mitfahrgelegenheit aus. Unvoreingenommen und wissbegierig lassen wir uns durch teils kaum bereiste Gegenden in Richtung Asien treiben.
2018 Malik, Taschenbuch, 320 Seiten
Dann liegen die letzten Kilometer und nur noch eine Grenze vor uns. Wir erreichen Indien über Amritsar und befinden uns nun in einem Land, auf das wir uns schon lange freuen, dem wir aber auch einen ehrfürchtigen Respekt entgegenbringen. Indien wird zweifellos auch eine Herausforderung. Zu groß sind die Unterschiede zwischen den Welten, die sich hier auftun. Doch gerade deshalb ist Indien so spannend, deshalb reizt es uns so sehr. Unsere erste Reiseetappe, die wir in Deutschland starteten, findet hier ihr Ende.
Begleitet uns auf unserem Weg quer durch Eurasien. Steht mit uns am Straßenrand, entdeckt spannende Orte, lernt Menschen und Kulturen kennen, genießt die Gastfreundschaft und habt Teil an unserem Abenteuer.
Vielleicht kennt ihr ja auch den einen oder anderen Menschen entlang unserer Route oder könnt uns ein paar interessante Tipps geben. Was sollten wir sehen? Was müssen wir unbedingt probieren? Was dürfen wir auf keinen Fall verpassen? Wir freuen uns von euch zu hören.
Dieser Beitrag wurde unterstützt von Bergzeit. Alle dargestellten Meinungen sind unsere eigenen.
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Aus dem hohen Norden Deutschlands hinaus in die Welt: 2011 zieht es Morten und Rochssare für zwei Jahre per Anhalter und mit Couchsurfing auf den südamerikanischen Kontinent. Genauso geht es nun weiter. Jetzt jedoch in die andere Richtung. Seit 2014 trampen die beiden auf dem Landweg von Deutschland nach Indien und weiter nach Südostasien. Es gibt noch viel zu entdecken.
Von ihren Abenteuern und Begegnungen erzählen sie in ihren Büchern „Per Anhalter durch Südamerika“ und „Per Anhalter nach Indien“, jeweils erschienen in der National Geographic Reihe bei Malik.
Juchu! 🙂