Hanf und Identität, Collage
Kleider machen Leute – Hanf und Identität

Die Hmong und ihr traditionelles Hanfhandwerk


20. Juli 2019
Vietnam
Schreibe etwas

Ganz im Norden Vietnams, an der bergigen Grenze zu China, tuckern wir auf einem Roller entlang schmaler, kurvenreicher Straßen. Wir sind unterwegs auf der berühmten Ha Giang Schleife, einer Rundfahrt mit atemberaubenden Ausblicken auf markante Gipfel, steile Schluchten und wunderschöne Täler.

Auf Abwegen zwischen den Dörfern Tam Son und Meo Vac bricht plötzlich die Straße mitten am Hang ab. An ihre Stelle tritt eine Geröllpiste, so kaputt und ausgeschlagen, dass sie selbst diesen Namen nicht verdient. Ungezählte Erdrutsche und Steinschläge haben die Fahrbahn zerrissen. Felsbrocken keilen sich ineinander. Regenwasser schlängelt sich dazwischen hinab ins Tal. Der Roller rutscht über den abenteuerlichen Untergrund. Unser Stresspegel steigt. Für 500 Meter benötigen wir eine halbe Stunde. Danach sind wir erschöpft. Doch endlich im Tal angekommen, führt eine unversehrte Straße schnurgerade durch die langgezogene Ebene. Zu beiden Seiten ziehen Felder an uns vorbei. Hohe Pflanzen wachsen hier. Ein süßlicher Duft wabert durch die Luft. Ein süßlicher Duft?

Schlucht entlang dem Ha Giang Loop
schmale Täler und Schluchten durchschneiden die Berge im äußersten Norden Vietnams
Bergpanorama auf dem Ha Giang Loop
hinter jeder Kurve öffnet sich ein neues, fantastisches Panorama
mit dem Roller durch das Bergland Vietnams
die Ha Giang Region ist traumhaft
abgeerntete Felder in den Bergen von Vietnam
abgeerntete Felder in den Bergen von Vietnam

Um uns herum stehen tausende Hanfpflanzen. Sie ziehen sich durch das gesamte Tal, Kilometer um Kilometer. Eine Plantage in dieser Größenordnung haben wir nie zuvor gesehen. Doch der Hanf ist nicht potent. Die einheimischen Hmong, eine von 54 Ethnien in Vietnam, die in den Bergen im Norden des Landes leben, nutzen ihn seit Generationen als Rohstoff. Sie fertigen daraus kunstvolle Kleider. Für sie ist der Hanf Kulturgut – die Identität der Hmong ist eng mit der Pflanze verknüpft und jedes Mitglied in der Gemeinschaft steht mit ihm in Verbindung. Die Frauen ernten die Pflanze und verarbeiten die Fasern. Männer bauen Spinnräder und Webstühle. Im Kleidergeschäft hat jeder eine Aufgabe.

Noch zur Zeit der französischen Herrschaft – Vietnam gehört bis 1954 zusammen mit Laos und Kambodscha zur Kolonie Indochina – ist das Gebirge um Ha Giang völlig isoliert. Heute sind die schroffen Berge und idyllischen Täler erschlossen. Die neu geschaffene Infrastruktur bringt nicht nur viele Reisende, sondern auch die moderne Welt mit all ihren Verflechtungen hinein in die Bergwelt. Industriell gefertigte Kleidung ist weit verbreitet und günstig. Sie drängt die traditionelle Handwerkskunst der Hmong immer mehr an den Rand des Vergessens. Die Hanfplantage, die wir hier zufällig entdecken, ist nur noch eine von wenigen.

versteckte Hanfplantage in den abgelegenen Tälern der Ha Giang Region
versteckte Hanfplantage in den abgelegenen Tälern der Ha Giang Region
versteckte Hanfplantage in den abgelegenen Tälern der Ha Giang Region
Panorama in der Bergen von Vietnam
unten im Tal windet sich die Straße kilometerlang durch Hanfplantagen

Die schwarzen Hmong von Sapa

Von Ha Giang fahren wir ins Bergstädtchen Sapa, 300 Kilometer nördlich von Hanoi. Noch vor 15 Jahren ein winziges Dorf, ist es heute die größte Bettenburg im Norden Vietnams. Überall blinkt und glitzert es. Leuchtreklamen zucken grell von Dächern und Wänden der Hotels und Restaurants herab. Sie flankieren die Hauptstraße zum Town Square, wo Frauen der Schwarzen Hmong eifrig und geschäftstüchtig um Kunden werben. Gekleidet in ihre traditionellen Röcke und ausgestattet mit einer Auswahl bunter Stoffe schlendern sie durch die Stadt und hofieren jeden Neuankömmling mit einem fröhlichen Verkaufsgespräch. Vor ihnen gibt es kein Entrinnen. Die Frauen sind Profis ihrer Branche.

Sapa, kältester und nebligster Ort in Vietnam, glänzt besonders mit seiner Umgebung, den Reisterrassen und den Wolkenhaufen, die sich schnell wie der Wind durch die Täler schieben. Prächtige Farben schmücken die Hänge, an denen das Leben der nahen Dorfbewohner ganz unberührt vom Trubel in der Stadt zu sein scheint. Hier treffen wir Chinh, eine Schwarze Hmong, und spazieren mit der jungen Frau durch die Reisterrassen. Chinh lebt in einem Dorf ganz in der Nähe und führt uns entlang der Schleichwege ihrer Kindheit durch die Felder. In Gummistiefeln stapft sie fröhlich voran; und so beschwingt wie ihre Füße, ist auch ihr Gemüt.

Packliste

Packliste

Unsere Ausrüstung muss einiges aushalten. Seit über 7,5 Jahren sind wir dauerhaft unterwegs und strapazieren unser Hab und Gut im täglichen Einsatz. Einiges hat bei uns nur kurze Zeit überlebt, doch anderes bewährt sich mittlerweile seit Jahren und wir sind von der Qualität überzeugt. Unsere Empfehlungen könnt ihr hier nachlesen.

Chinh erzählt gerne von ihrer Heimat, von ihrem Volk, den Schwarzen Hmong, das schon immer die wirtschaftliche Kraft in den Bergen war und sich bis heute geschäftig gibt. Kaum eine andere Ethnie versteht es so gut, sich selbst zu vermarkten. Dabei sind es vor allem die Frauen der Hmong, die in Erscheinung treten. Sie verkaufen Obst und Gemüse auf dem Markt, bieten handgefertigte Stoffe und Kleider an oder führen, so wie Chinh, Reisende durch die Umgebung.

Gekleidet in ihre traditionell dunklen Gewänder, bescheren die Frauen der Hmong ihren Familien ein besseres Einkommen und machen sich selbst finanziell unabhängig.

Schwarze Hmong verkauft traditionelle Stoffe in Sapa
die Frauen der Schwarzen Hmong bieten ihre Stoffe überall in Sapa zum Verkauf an
Schwarze Hmong verkauft traditionelle Stoffe in Sapa

Das Leben der Schwarzen Hmong

Wir passieren abgeerntete Ackerflächen und Indigosträucher in eingezäunten Feldern. Die niedrigen Pflanzen, deren Blätter die Haut wie Druckerschwärze färben, gehören wie der Hanf zu den kulturell wichtigsten Pflanzen der Schwarzen Hmong. Aus ihnen gewinnen die Hmong die Farbe für ihre traditionellen Kleider, die ihnen den Beinamen „schwarz“ verliehen haben. Auf dunklem Grund tragen sie filigran gearbeitete Muster, die der gesamten Tracht ein elegantes Aussehen verleihen.

In den Reisfeldern ernten Männer und Frauen gemeinsam. Kegelförmige Palmblatthüte, die Non Las, ragen über ihren Köpfen hinaus. Sie schützen ihre Träger vor Sonne und Regen und gehören zum typischen Bild auf den Feldern und in der gesamten Region. Gerade jetzt in der Erntezeit zieht es immer mehr Bäuerinnen und Bauern hinaus in den Reis.

Chinh erzählt von ihrer Kindheit, von einer Vergangenheit, die gerade einmal zwei Dekaden zurück liegt. Sie erzählt von einer Zeit, in der es noch keine Straßen gab und Mais und Reis mit Wasserbüffeln transportiert wurde. Sie erzählt von der früher oft unzureichenden medizinischen Versorgung und der einseitigen Ernährung, aber auch davon, dass die Lebensmittel unbelastet und die Menschen deshalb seltener krank waren. Sie erzählt von ihren 43 Cousins und von der Reismilch, mit der sie von den Großeltern als Säugling gefüttert wurde, weil ihre Mutter auf den Reisterrassen arbeiten musste.

Schwarze Hmong in ihrer traditionellen Kleidung vor den Reisterrassen von Sapa
Schwarze Hmong in ihrer traditionellen Kleidung vor den Reisterrassen von Sapa

Von der Hanfpflanze zur traditionellen Kleidung

Vieles ist heute anders. Das Leben ist leichter geworden, auch für die Schwarzen Hmong. Straßen und Fahrzeuge ersetzen Buckelpisten und Büffelkarren. Die medizinische Versorgung ist besser, die Ernährung reichhaltiger. Allein die traditionelle Kleidung der Schwarzen Hmong ist noch immer präsent. Zwei bis drei Mal im Jahr, so erzählt Chinh, wird der Hanf an den Hängen um Sapa geerntet und etwa 10 Tage in der Sonne getrocknet. Die rauen Fasern werden zu Garn verarbeitet und per Hand oder mit Gewichten so lange gerieben, bis sie angenehm weich sind. „Das machen wir nebenbei“, erklärt Chinh, „auf dem Markt oder zuhause. Unsere Frauen haben immer etwas Garn dabei, das sie bearbeiten.“ So wie andere ihre Finger-Spinner.

Anschließend kochen die Frauen Indigoblätter in großen Mengen mit Kalk und Wasser für mehrere Tage auf. In diesem Sud werden die Hanfkleider solange gewaschen, bis sie die gewünschte Farbe erhalten. Der Prozess ist lang und aufwendig. „Meine Oma“, erinnert sich Chinh, „hatte immer schwarze Hände vom Indigo. Die Farbe blieb wochenlang auf ihrer Haut.“

Indigobad im Bottich
im Indigobad verfärben Stoffe und Haut gleichermaßen

Viele Kleider, viel Prestige

Die Kleiderherstellung ist bei den Hmong stolze Frauenarbeit. Schon früh werden Mädchen im Weben und Nähen unterrichtet und bereits mit 12 oder 13 Jahren fertigen sie kunstvolle Kleider. Es gehört zur Tradition der Hmong, dass junge Frauen ihr Hochzeitskleid selbst nähen und auch Kleider, Kissenbezüge und Decken als Geschenke für die Familie des Bräutigams herstellen. Sind sie verheiratet, weben und nähen sie die Kleidung für die ganze Familie.

Traditionell bekommt jedes Familienmitglied zum vietnamesischen Neujahrsfest Tet einen neuen Satz Kleidung. Also nähen die Hmong Frauen das ganze Jahr – für ihre Familien und Prestige. „Das Ansehen einer Frau hängt stark von ihrem Kleiderschrank ab“, lässt uns Chinh wissen. Ihre Fähigkeiten werden an der Menge und der Qualität ihrer Kleider bewertet. Die Frauen ernähen sich nicht nur ihren Platz in der Gesellschaft, sondern auch Respekt und Achtung.

Die Hmong glauben, dass eine Frau eine gute Partie ist, wenn sie besonders schöne Kleider mit kreativen Mustern herstellen kann, wenn sie verschiedene Webtechniken, Stickereien, Applikationen und Batiken zu einer ästhetischen Einheit formen kann. Manche Hmong wollen selbst die Fruchtbarkeit einer Frau an ihren Kleidern ablesen können.

Hmong Frau dreht Hanffasern für langen Fäden
an ausladenden Gestellen spinnen Hmong Frau Hanffasern zu meterlangen Fäden
Hanfpflanzen im Dorf Lao Chai bei Sapa
Hanfpflanzen im Dorf Lao Chai bei Sapa

Dabei werden die Fähigkeiten von Generation zu Generation mündlich überliefert und immer wieder modifiziert. Die Schwarzen Hmong kennen zwei Dutzend verschiede Muster, die regelmäßig auftauchen. Doch die Frauen sind weitestgehend frei in der Gestaltung. Sie können die komplexen Muster nach eigenem Geschmack umsetzen, eigene Ideen hinzufügen. Über Generationen hinweg haben die Hmong Frauen eine Bildsprache entwickelt, mit der sie sich selbst Ausdruck verleihen und ihre ethnische Identität wahren. Ihre Kleider erzählen Geschichten, die oft vom Alltag und dem Leben in den Bergen inspiriert sind. Sie sind ein kultureller Spiegel für die gesamte Gesellschaft der Hmong.

Bis heute ist die Herstellung ihrer Kleider langwierige Handarbeit. Vom Anbau der Hanfpflanzen, über die Verarbeitung, bis zum fertigen Kleidungsstück zählt Chinh 41 Arbeitsschritte auf.
Allein um einen einzigen Schal anzufertigen, benötigt sie acht Wochen.

Die wilde 13 – Schritt für Schritt

Die wichtigsten 13 von 41 überlieferten Produktionsschritten, mit denen die Hmong ihre traditionellen Hanfkleider herstellen:

  • Hanf anbauen und ernten
  • Hanf trocknen und Fasern lösen
  • Hanffasern zu Fäden spinnen
  • Hanffäden mit den Händen oder einem Mahlstein reiben, bis sie weich und geschmeidig sind
  • Stoffe weben und waschen
  • Indigoblätter pflücken und aufkochen
  • Batikmuster mit flüssigem Bienenwachs auf die Stoffe auftragen
  • Stoffe mehrfach im Batikverfahren färben
  • gefärbte Stoffe mit warmem Wasser waschen (um das Wachs zu lösen)
  • Kleider nähen
  • Stickereien und Applikationen anbringen
  • Kleidung tragen

Am Abend sitzen wir mit Chinh und ein paar Freundinnen zusammen. Die jungen Frauen treffen sich regelmäßig, lachen und schwatzen gemeinsam. Mit dabei sind stets Nadel und Faden. Chinh breitet ein Stück Stoff auf ihrem Schoß aus und setzt routiniert einen Nadelstich nach dem anderen. Die jungen Frauen lassen ihrer Kreativität freien Lauf, sticken bunte Muster auf Taschen und Tücher.

Die Arbeit an den Stoffen ist ein fester Bestandteil im Alltag der Hmong Frauen. Auf dem Markt, vor der Haustür, im Kreis der Freunde und Familie – jede freie Minute nutzen sie, um Hanffäden zu spinnen, Stoffe zu weben, Kleider zu nähen und sie mit Stickereien und Applikationen zu verzieren. Jedes handgefertigte Kleidungsstück ist Teil der kulturellen Identität der Hmong und Chinh ist stolz darauf, die Traditionen ihrer Familie fortzuführen.

junge Hmong Frauen sticken Muster auf Stoffe
Chinh und ihre Freundinnen bei der gemeinsamen Handarbeit
Bananenbäume und Hanfpflanze im Vorgarten
Bananenbäume und Hanfpflanze im Vorgarten

Die schillernden Kleider der Blumen Hmong

Verschiedene Ethnien benutzen verschiedene Muster, die mal aus geometrischen Formen und mal aus einem Mosaik bunter Stoffe bestehen. Neben den Schwarzen Hmong um Sapa, leben in Vietnam außerdem die Roten Hmong an der Grenze zu Laos und die Weißen Hmong im Nordwesten des Landes. Doch die farbenfrohesten Kleider tragen die Hmong rund um das Bergdorf Bac Ha, etwa 100 Kilometer von Sapa entfernt. Ihre Blusen und Röcke, Tücher und Stoffe sind so bunt, dass sie ihnen den Namen Blumen Hmong verdanken.

An jedem Sonntag strömen die Blumen Hmong auf den Markt in Bac Ha, um hier ihre Waren – vor allem Obst und Gemüse – zu verkaufen. Ihre reich verzierten Kleider, Röcke und Unterröcke strahlen in beinahe psychedelischen Farben und bilden einen starken Kontrast zum unansehnlichen Grau der nahen Betonbauten. Der Sonntagsmarkt in Bac Ha ist eine der größten und farbenprächtigsten Veranstaltungen der Region. Sozialer Treffpunkt und kulturelles Miteinander, beinahe ein Festtag. Schon die Allerkleinsten sind auf den Rücken ihrer Mütter mit dabei. Unter der heißen Vormittagssonne wird um Wurzeln, Blätter, Farne und Früchte gefeilscht. Gelächter und Tratsch schwingt von einem Stand zum nächsten.

Die Stickereien und Muster auf den Stoffen berichten aus dem Leben der Hmong, erzählen alte Legenden, zeigen spirituelle Praxis. Szenen aus dem Alltag und kulturelle Bräuche werden auf Laken, Decken, Taschen und Tüchern festgehalten. Die Motive sind die Chronik der Blumen Hmong. Ihre Muster nennen sie Paj Ndau, was nichts weiter als Blumen bedeutet.

Blumen Hmong auf dem Sonntagsmarkt in Bac Ha
Blumen Hmong auf dem Sonntagsmarkt in Bac Ha
Blumen Hmong auf dem Sonntagsmarkt in Bac Ha

Frauen jeden Alters schmücken sich mit den traditionellen Stoffen. Einst in wochenlanger Handarbeit als Einzelstücke gefertigt, werden die Stoffe heute vielfach industriell hergestellt. Dennoch: Die Frauen der Blumen Hmong pflegen ihre Traditionen. Die bunte Kleidung ist noch immer ein Identitätsträger. Sie verbindet die Frauen, formt ihre Gemeinschaft, grenzt sie ab von Außenstehenden. Die Blumen Hmong sind sich ihrer besonderen Kleidung bewusst. Selbst wenn das Outfit nicht mehr zu einhundert Prozent handgemacht ist, passen die Frauen ihre Röcke und Oberteile noch immer den eigenen Vorstellungen und Wünschen an. Jedes Kleidungsstück ist ein Unikat, verziert mit funkelnden Bordüren, Schleifen und neonfarbenen Stickereien.

Ein Kaleidoskop aus geometrischen Formen und Farben schmücken die Röcke und Blusen, Kopftücher und Stulpen der Blumen Hmong, die oft in völligem Kontrast zueinander stehen. Alles kann und wird mühelos miteinander verbunden und kombiniert. Die Frauen der Blumen Hmong kreieren mit ihren bunten Kleidern eine eigene Welt. Das Auge wird gefordert. Nicht hinzusehen ist unmöglich.

Der Wochenmarkt selbst ist überladen mit Gerüchen, Geräuschen und Farben. Hier treffen sich Familien und Freunde aus dem ganzen Tal zum gemeinsamen Essen, hier tauschen sie sich über Neuigkeiten, Klatsch und Tratsch aus der Nachbarschaft und den umliegenden Dörfern aus.

die bunten Stoffe der Blumen Hmong
die bunten Stoffe der Blumen Hmong
die bunten Stoffe der Blumen Hmong
traditionelles Handwerk ist von industriellen Massenimporten bedroht

Das Handwerk verschwindet

An manchen Marktständen werden Kleidungsstücke verkauft. Doch die traditionell anmutenden Stoffe sind oft Massenware aus chinesischen Fabriken – nicht mehr als günstige Kopien, die den Markt überschwemmen und das Handwerk immer weiter verdrängen. Die Handarbeit verschwindet; zuerst aus den Augen und dann aus dem Gedächtnis. Noch gibt es ein paar Frauen, die geschickt am Webstuhl sind und flink mit Nadel und Faden umgehen können. Doch andernorts ist das Handwerk kaum noch verbreitet.

Die traditionelle Kleidung wird immer mehr modernisiert und von vielen Hmong nur noch für zeremonielle Zwecke getragen. In Sapa gehören Chinh und ihre Freundinnen vielleicht schon zur letzten Generation, die das traditionelle Handwerk ausüben. Sie möchte ihre Herkunft nicht vergessen, sagt Chinh, aber für ihre Kinder wünscht sie sich ein besseres Leben. Ein Leben, das von der Moderne geprägt ist und in dem die Tradition womöglich keine große Rolle mehr spielt.

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junge Frau in den Reisterrassen von Sapa
unterwegs in den Reisterrassen von Sapa

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