Auroville ist ein sonderbarer Ort. Schwer zu fassen und noch viel schwerer zu verstehen. Kein Tag in den zehn Monaten unseres Aufenthalts vergeht, ohne den Versuch Auroville einzuordnen. Dennoch scheint jede Mühe vergebens. Das ist nicht nur ein Problem für uns Außenstehende, selbst Aurovillianer tun sich oft schwer, ihre Heimat klar verständlich zu erklären. Auroville steckt voller Widersprüche.
In seiner 50-jährigen Geschichte unterlag Auroville einem steten Wandel. Aus verdorrtem Land wurde ein prächtiger Wald, aus einfachen Bambushütten, massive, mehrstöckige Wohneinheiten, aus jungen Hippies, bequeme Frührentner, aus einer spirituellen Ideologie Pragmatismus. Das gilt per se nicht als schlecht. Doch diesen Wandel muss man sich bewusst sein, um nicht den Kopf zu verlieren. Will man Auroville verstehen, muss man die Widersprüche akzeptieren können.
Geldmaschine Auroville
Ganz augenscheinlich ist der finanzielle Aspekt. Eines der wesentlichen, wenn auch utopischen Ziele Aurovilles war oder ist die Unabhängigkeit von Geld. Auroville, so heißt es 1968 im Gründungsmanifest, soll ein Ort sein, in dem Geld keine Rolle spielt, in dem Geld nicht als Motivation für Handlungen angesehen wird.
For in this ideal place money would be no more the sovereign lord. Individual value would have a greater importance than the value due to material wealth and social position.
– The Dream, La Mère
Doch 50 Jahre später scheint Geld das wichtigste Gut. Auroville ist abhängig von Spenden, die aus aller Welt fließen. Auroville ist abhängig vom Geld der Touristen, die die Stadt der Zukunft jedes Jahr zu Tausenden besuchen. Auroville ist abhängig vom Geld der Freiwilligen, die für ihre Arbeitskraft hier außerdem zur Kasse gebeten werden. Und natürlich ist Auroville auch abhängig von den Einnahmen und steuerlichen Abgaben seiner 170 Units, den Betrieben, die unter dem Label Auroville alles Mögliche herstellen und verkaufen. Dabei reicht das Angebot von Käse über Brot, Marmelade, Kleidung, Handwerk und Möbel, Kunst und Schmuck, Accessoires bis hin zu Räucherstäbchen und sogar erneuerbarer Energie, welche an den indischen Bundesstaat Tamil Nadu verkauft wird.
Mit den Einnahmen, die trotz allem chronisch knapp sind, finanziert Auroville seine Bewohner. Jeder Aurovillianer erhält ein Grundeinkommen, das jedoch nicht über ein Minimum hinausgeht. Es reicht zum Leben bis zum Monatsende. Es reicht nicht für Ausgaben, die über dem Alltäglichen liegen. Ein Flugticket nach Europa, ein neuer Laptop, ein Motorrad – jede luxusorientierte Anschaffung – ist mit der aurovillianischen Finanzhilfe nicht realisierbar. Sparen ist ein Luxus, der im Unterhalt nicht vorgesehen ist.
Viele Aurovillianer aus dem westlichen Ausland greifen daher auf ein finanzielles Standbein in ihren Heimatländern zurück. Sei es eine Rente, Teilhabe an einem Unternehmen, Arbeit im digitalen Sektor oder ähnliches. Für einige läuft es so gut, dass sie auf die Maintenance, auf das Grundeinkommen aus Auroville, gar nicht angewiesen sind.
Andere vermarkten, was sie in der Gemeinschaft hier in Auroville produzieren oder bieten sämtliche Dienstleistungen von Massageangeboten bis hin zu Lehrgängen über Non-Violent-Communication, Yoga und Emotionale Intelligenz an. Ein Verkaufsschlager ist das Dirt-Shirt, ein T-shirt, verdreckt mit der roten Erde aus Auroville, für all diejenigen, die nicht selbst Hand anlegen. Ein Drittel der unter dem Namen Auroville erwirtschafteten Gewinne gehen als Steuer an die Stadt der Zukunft.
Auroville ist eine große Geschäftsmaschinerie. Alles hat hier seinen Preis, der deutlich über dem liegt, was Vergleichbares außerhalb Aurovilles kosten würde. Das Label Auroville rechtfertigt den Zuschlag, denn es verspricht Echtheit und Einzigartigkeit. Wo sonst findet man im Süden Indiens französische Croissants und Mozzarella, Vollkornbrot oder waschbare Damenbinden, wenn nicht in der Stadt der Zukunft?
Hier kreieren Designer bunte Kleider und Handtaschen, hier entstehen T-Shirts aus Bio-Bambusfasern, hier wird ein Lebensstil kommerzialisiert, der sich auf die Suche nach dem spirituellen Bewusstsein macht und auf materielle Entsagung ausgerichtet ist. Das paradoxe Motto scheint zu lauten: Lebe bewusst, verbrauche wenig, zahle Geld.
Gerade in der Hauptsaison während der Wintermonate schießen nicht nur Touristenzahlen, sondern auch Preise für Gasthäuser und Dienstleistungen in die Höhe. Die wöchentlich erscheinende News and Notes, das Anzeigen- und Informationsblatt Aurovilles, ist dann doppelt so umfangreich wie üblich und verkündet all die esoterischen, spirituellen, kulturellen und philosophischen Angebote, denen sich Interessierte annehmen können.
Da gibt es Meditations- und Tanzkurse, Klangschalen- und Rückführungstherapien. Viele Angebote werden mit einer verpflichtenden Spende der Teilnehmer vergütet, andere gibt es gratis. Dazu gehören die wöchentlich stattfindenden Sitzungen, in denen die Lehre Sri Aurobindos erklärt wird. Jeder ist herzlich eingeladen.
Doch nur wenig funktioniert in Auroville nach dem Prinzip der Gifteconomy. Ständig ist man hier auf der Suche nach neuen Einnahmequellen, um bereits bestehende oder geplante Projekte zu unterstützen und einen wachsenden Standard an Lebensqualität zu fördern. Dazu gehören etwa die drei Kinoleinwände, die Auroville sich gönnt. Das kostenlose Programmkino Cinema Paradiso hinter dem Rathaus zeigt jeden Abend ab 20 Uhr Filme aus aller Welt. In bequemen Kinosesseln schaut man hier nicht nur indische Streifen (jeden Montag), sondern auch hochklassige Beiträge, wie die Preisträger renommierter Filmfestspiele. Allein Hollywoods Blockbuster werden hier nicht gezeigt.
Luxus im Wald und die spirituelle Entwicklung
Trotz alledem: Von finanzieller Unabhängigkeit, von Geldfreiheit, ist Auroville weit entfernt. Die Kassen sind klamm und dennoch haben sich im aurovillianischen Wald einige luxuriöse Zellen gebildet: mehrstöckige Häuser, Klimaanlagen, ausladende Terrassen, gepflegte Gärten, hohe Zäune.
Manche Siedlungen wirken alles andere als spartanisch; sind stattdessen Zeichen materieller Anhäufung. Große Villen zeugen von europäischem Schick, der weit mehr befriedigt als das Notwendige. Dabei sollte in Auroville doch nur das Notwendigste benutzt werden. Freiheit von Konsumdruck und materiellem Balast wurde und wird immer wieder betont. Doch Royal Enfields, das indische Gegenstück zur Harley Davidson und teuerstes Motorrad des Landes, brummen überdurchschnittlich häufig über die staubigen Pisten.
Nicht alle sind in gleichem Maß in spiritueller Entwicklung aktiv. Andere, egoistischere Motive überlagern gelegentlich die eigentlichen Ideale Aurovilles. Die Stadt der Zukunft zieht immer wieder auch Personen an, die nicht mehr wegen des Pioniergeistes und dem Wunsch die Welt zu verbessern, hierher kommen.
Stattdessen suchen sie ein sorgenfreies Leben. In Auroville lässt es sich mittlerweile gut aushalten, das Wetter ist tropisch-sonnig und mit einer Klimaanlage auch im feuchten, heißen Sommer annehmbar. Urbane Stressfaktoren wie Lärm und Luftverschmutzung existieren praktisch nicht. Die Bevölkerungsdichte ist immer noch gering; wenn man nicht will, muss man niemanden sehen. Die garantierte Grundsicherung schließt für Aurovillianer eine kostenlose ärztliche Versorgung – im Rahmen der Möglichkeiten – ein.
Es gibt ein umfangreiches kulturelles Angebot. Man ist umgeben von Inspiration und Kreativität, von Menschen, die sich aus Schubladen heraus bewegen und man lebt mitten in der Natur. Lebensmittel sind bio und skandalfrei. Schön ist es hier. Ein Ort zum Ausruhen.
Aurovilles Gründungsmanifest verlangt zwar von jedem Bewohner sich an sechs Tagen in der Woche für die Gemeinschaft einzubringen, doch das Wie ist jedem selbst überlassen. Niemand kontrolliert, wer welchen Beitrag leistet. So hören wir auch von Aurovillianern, die sich kaum einbringen, die weder körperlich arbeiten noch sich anderweitig engagieren. Die weder in einem der vielen Ausschüsse mitwirken, noch einen anderen progressiven Beitrag für das Gemeinwohl leisten. Sie erhalten keine Maintenance – monatlich etwa 200 Euro – sind aber selbst so wohl situiert, um zufrieden in Auroville leben zu können.
Es sind nicht alle Menschen gleich – auch nicht in Auroville. Es gibt jene, die sich das ganze Jahr leidenschaftlich für die Gemeinschaft einsetzen und diejenigen, die mehr Interesse an ihrem eigenen Wohl haben. Irgendwo zwischen den Extremen befinden sich die Aussteiger, die, finanziell abgesichert, die tropisch-heißen südindischen Sommer lieber in Europa verbringen, sich wortwörtlich aus dem Staub machen, wenn im Paradies Hitze und Luftfeuchtigkeit überhandnehmen.
Der Türsteher im Club Auroville heißt Geld
Wir hören auch von Aurovillianern, die ihren Platz in der Gemeinschaft mit großzügigen Spenden erkaufen. Auch das gilt als geleisteter Beitrag. Tatsächlich liegen die Hürden für eine Aufnahme in Auroville um ein Vielfaches niedriger, wenn man über ein gewisses Kapital verfügt, das man in Auroville investieren möchte.
Allein mit guten Ideen und positiver Energie ist es dagegen weit schwieriger. Ein potenzieller ideeller Gewinn für die Entwicklung der Gemeinschaft ist im Auroville von heute weniger verlockend als finanzielle Unterstützung für den Istzustand. Wer den Aufnahmeprozess zum Aurovillianer antritt, muss zunächst mindestens ein Jahr als Newcomer in Auroville aktiv sein, ehrenamtlich an einem Projekt arbeiten und vor allem – sich selbst finanzieren. Ein Jahr Dienst an der Gemeinschaft auf eigene Kosten. Für viele ist das bereits ein Ausschlusskriterium.
Auch darüber wird in Auroville gestritten. Wen lässt man herein und wem verschließt man die Tür? Eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern hat es sehr viel schwerer, als ein gut situierter, alleinstehender Mann. Es ist eine Kosten-Nutzen-Rechnung nach kapitalistischem Vorbild, an der man auch in Auroville nicht vorbei kommt.
Die Idee der Stadt ist begrenzt durch die Wirklichkeit – im Ideellen, wie im Fassbaren. Auroville ist noch lange nicht autark, kann nicht alle Probleme des Lebens eigenständig lösen. Auroville ist auch nicht isoliert, steht in ständiger Beziehung mit der „Außenwelt“ und seinem Finanzmarkt. Auroville ist auch 50 Jahre nach seiner Gründung so abhängig vom Geld, wie am ersten Tag, vielleicht sogar noch mehr.
Darunter leidet das Ziel Aurovilles – die individuelle Entwicklung hin zu einem höheren Bewusstsein. Mittlerweile hat man hier akzeptiert, dass jeder Bewohner seine eigene Geschwindigkeit in dieser Entwicklung nehmen muss. Es ist eine Entwicklung, die nur von innen kommen kann. Aber letztendlich, so hoffen sie in Auroville, gelingt die Entwicklung allen. Die Strahlkraft Einzelner, die bereits vorangeschritten sind, so argumentieren sie hier, motiviere automatisch alle anderen.
Aurovilles Praxis und das verfehlte Ideal
Aurovilles Realität ist geprägt von Menschlichkeit. Im Guten wie im Schlechten. Laut den eigenen Statuten gibt es in Auroville kein Eigentum. Wer hier ein Haus baut, hat das Recht darin zu wohnen. Doch wer Auroville verlässt, egal aus welchen Gründen, muss das Haus an die Gemeinschaft übergeben – ohne Gegenleistung und ohne Garantie auf Rückgabe. So lautet die offizielle Darstellung.
Tatsächlich fließt Geld und das nicht zu wenig. Unter der Hand werden die Häuser verkauft. Für jedes neu vergebene Haus wird eine individuell verhandelte Ablösesumme gezahlt, ähnlich wie im Fußball. Und wer sich mit keinem Nachmieter einigen kann, gibt das Haus an den Housing Service Auroville, der das Objekt an den Meistbietenden weiterreicht. Das widerspricht den Grundsätzen Aurovilles, ist aber gängige Praxis. Doch es geht frecher: Als eine Aurovillianerin für einen Monat nach Europa reist, bietet sie ihr Haus im Wald, das ja der Gemeinschaft gehört, in einer Rundmail zur Miete an – für 30.000 Rupien, knapp 400 Euro. Dabei sind Aurovillianer verpflichtet ihre mittelfristig unbewohnten Häuser der Gemeinschaft ohne Gegenleistung zur Verfügung zu stellen – Stichwort: Housesitting. Die in diesem Fall ausgerufene Miete übertrifft dabei die Preise für vergleichbare Wohnungen im wenige Hundert Meter entfernten Nachbardorf um ein Vielfaches.
Auroville ist keine funktionierende Utopie. Es ist in vielerlei Hinsicht kein gelungenes Beispiel für eine geeinte Menschheit. Hier streiten sich Gemeinschaften und lösen ihren Konflikt mit hohen Zäunen und wütenden Blicken. Hier wird gelästert und verurteilt, geheuchelt und schön geredet. In manchen Aspekten ist Auroville geprägt von einem provinziellen Dorfcharakter. Menschlich nachvollziehbar und enttäuschend zugleich. Es gibt Bewohner, die Auroville ganz offen als gescheitert bezeichnen. Dennoch: Fortgehen möchte keiner.
Konflikte, Diskussionen, Desinteresse
Der Enthusiasmus, der Auroville einst beflügelte und seine Bewohner in höhere Sphären tragen sollte, wird in schmerzvollen Konflikten zerschlissen. Damals in den Anfangsjahren ging es darum etwas aufzubauen, Auroville eine Hülle zu geben. Heute gilt es diese Hülle mit Inhalt zu füllen und wie genau das aussehen soll, darüber ist man in Auroville selten einer Meinung.
Überhaupt wird viel und kontrovers diskutiert. Bis ein Beschluss gefasst wird, dauert es Wochen, Monate oder gar Jahre. In Auroville herrscht eine Basisdemokratie der starken Meinungen und Vorstellungen, die nur schwierig zueinanderfinden. Dazu kommt eine latente Politikverdrossenheit. Viele Aurovillianer interessieren sich wenig für administrative Prozesse. Sie pflegen ein Leben aus dem sie den politischen Diskurs weitgehend heraushalten wollen. Da in Auroville Beschlüsse aber nur nach allgemeinem Konsens gefasst werden, bedarf es der Beteiligung aller Personen.
Doch die herrschenden Konflikte scheiden nicht nur Individuen, sondern auch Generationen. In den Anfangsjahren etwa spielten die Prinzipien Nachhaltigkeit und Umweltschutz eine untergeordnete Rolle. Damals ging es allein um die bestmöglichen Voraussetzungen für die Stadt der Zukunft.
Die Nachfolgegeneration verschob die Prämissen. Plötzlich standen Fragen nach effizientem Energieverbrauch und schonendem Umgang der natürlichen Ressourcen im Mittelpunkt. Mittlerweile nimmt eine dritte Generation die Zügel in die Hand und stellt vor allem wissenschaftliche Fragen. Grundsätze für persönliches Glück werden erforscht und Feminismusdebatten geführt.
Auroville hat viel Begeisterung aus der Gründungszeit eingebüßt. Doch der Optimismus bleibt ungebrochen. Ausgefochtene Konflikte tragen zur Entwicklung und zum Wachstum bei, so hoffen nicht wenige Bewohner. Trotz aller Schwierigkeiten: Auroville klingt nach einem vielversprechenden Ansatz für die Menschheit. Ob das Projekt gelingen kann, liegt vor allem an seinen Bewohnern. Sind sie als Gemeinschaft stark genug, dann ist alles möglich.
Auroville, die größte internationale Kommune der Welt in elf Teilen
Teil1: Die Idee einer besseren Welt
Teil 2: Auf den ersten Blick
Teil 3: Leben in der Stadt der Zukunft
Teil 4: Gesundes Essen für gesunde Körper
Teil 5: Nachhaltiger Hausbau im Wald
Teil 6: Alternative Bildung in der Schule des Lebens
Teil 7: Die Stadt der Zukunft und die Dörfer
Teil 8: Spirituelle Wahrheiten
Teil 9: Die Sache mit den Touristen
Teil 10: Die Utopie der Widersprüche
Teil 11: Was war und was kommen mag
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Aus dem hohen Norden Deutschlands hinaus in die Welt: 2011 zieht es Morten und Rochssare für zwei Jahre per Anhalter und mit Couchsurfing auf den südamerikanischen Kontinent. Genauso geht es nun weiter. Jetzt jedoch in die andere Richtung. Seit 2014 trampen die beiden auf dem Landweg von Deutschland nach Indien und weiter nach Südostasien. Es gibt noch viel zu entdecken.
Von ihren Abenteuern und Begegnungen erzählen sie in ihren Büchern „Per Anhalter durch Südamerika“ und „Per Anhalter nach Indien“, jeweils erschienen in der National Geographic Reihe bei Malik.
Hi ihr Zwei,
ich mag eure kritischen Auseinandersetzungen mit Auroville sehr. Es ist interessant zu lesen, dass auch die tolerantesten und offensten Gesellschaftsansätze nicht realisierbar sind. Denn am Ende ist ja so, es gibt kein Optimum, es gibt keine absolute Gleichheit, es ist nicht möglich, dass niemand benachteiligt wird. Es wird immer jemanden geben, der zurückstecken muss, es wird immer jemanden geben, der nicht teilnehmen möchte oder der andere Ideen hat.
Sehr interessant fand ich auch, dass die Dorfbewohner aus der Umgebung angestellt sind um die Arbeiten zu erledigen, auf die Aurovillianer keine Lust haben. Wenn diese Arbeiter wegfallen würden und jeder auch noch sich um seine eigenen, täglichen Aufgaben selbst kümmern müsste, anstatt nur das zu tun, worauf man gerade Lust hat. Dann würde es vermutlich zu sehr größeren Konflikten kommen, die die Gemeinschaft noch mehr spalten und strapazieren würde.
Insgesamt finde ich die Idee von Auroville interessant und sehr spannend und habe eure Berichte echt verschlungen. Die Ideen und Experimente zu neuen Lebensweisen zeigen, dass es die perfekte Welt einfach nicht gibt.
VG, Nina