Rio Paraguay, Titel
Eine Flussfahrt und andere Katastrophen

Auf dem Río Paraguay


14. Februar 2021
Paraguay
2 Kommentare

Als wir Manuel, unserem Couchsurfing-Gastgeber in Concepción, unseren Plan erzählen, verdreht er die Augen und erklärt uns schlicht für verrückt. Er hat nicht ganz unrecht. Das rostende Schiff, das vor uns am Kai liegt, sieht alles andere als verlässlich aus. Passagiere zwängen sich über eine schmale Planke an Bord. Auf dem Deck harren sie eng zusammenstehend aus. Dicht an dicht; eine beständig wachsende organische Masse. Einige Mutige klettern über die Schiffswand, in der Hoffnung, noch irgendwo im Rumpf einen Platz zu ergattern. Es ist ein aussichtsloses Unterfangen. Die Menschen stehen so nah beieinander, dass mit jedem Atemzug Bäuche aneinanderstoßen.

Das Schiff, die El Aquidabán, ächzt geradezu unter der schweren Last. Neben den Passagieren türmen sich Knoblauch und Bananen in Säcken und Kisten meterhoch übereinander. Hafenarbeiter verladen die Fracht, die in großen Teilen noch immer am Ufer steht. Es ist ein zusammengewürfelter Haufen aus Leinensäcken, Holzkisten und Käfigen. Alles wird schwankend über die Planke befördert. Dass hier nicht ständig jemand ins Wasser stürzt, ist eines der vielen kleinen Wunder des Augenblicks, die in Paraguay zum Alltag gehören. Wir sind vom Anblick paralysiert, können nicht entscheiden, ob wir vor oder zurück wollen. Die Wirklichkeit überrumpelt uns.

zwei junge Männer auf einem Moped
unterwegs mit Manuel in Concepción
kolonioale Architektur, Concepcion
in den Straßen von Concepción
verschlafene Marktstraße, Concepcion

Concepción, die verschlafene Perle am Río Paraguay

Hier in Concepción, einer kleinen Stadt im Norden Paraguays, ist das Spektakel um die El Aquidabán ein großes wöchentliches Ereignis. Viele Schaulustige wohnen dem Beladen bei, es gibt auch sonst kaum etwas zu tun. Staubige Straßen führen vorbei an charmanten kolonialen Gebäuden durch die Stadt. Mopeds tuckern über sandig rote Pisten. Die Infrastruktur gibt nicht viel her und verleiht Concepción ein nostalgisch verträumtes Ambiente.

Tatsächlich ist die Stadt ein heißes Kaff. Die Sonne drückt im tropischen Savannenklima und selbst am Hafen, in unmittelbarer Nähe zum Río Paraguay wird es nicht kühler. Siesta ist ein elementarer Bestandteil des Lebens. Abends werden Stühle vor die Haustür geschoben. Es ist immer Zeit für einen kleinen Schnack; auch auf der Straße. Da fahren Mopeds mit zwei oder drei Passagieren nebeneinander über die Fahrbahn, die von einer Kreuzung bis zur nächsten und darüber hinweg klönen. Sie rollen vorbei am Denkmal Maria Auxiliadora und weiter kreuz und quer durch die Stadt.

Auch mit Manuel haben wir Concepción auf diese Weise erkundet. Eine Thermoskanne hing stets am Lenker. Darin schwappt Terere, ein kalter Kräuteraufguss und die große Liebe der Paraguayer. So wie Argentinier und Uruguayer ihren Mate verehren, gehört die kalte Variante Terere zum Lebensgefühl in Paraguay. Egal ob Polizisten, Schulkinder, Verkäufer, Busfahrer oder Büroangestellte; alle tragen Thermoskanne, Becher und Bombilla, ein Strohhalm mit integriertem Sieb, bei sich.

Manchmal, wenn Cerro Porteño, sowas wie der FC Barcelona Paraguays, spielt, kommt etwas Leben in die Stadt. Dann stehen Fernsehgeräte auf den Bürgersteigen, vor denen sich die Anhänger in den Vereinsfarben versammeln und Siege der Mannschaft mit einem Corso durch die sonst so beschaulichen Straßen feiern.

Straße in Concepción, Paraguay
Statue der Jungfrau Maria
Denkmal der Jungfrau Maria

Flussfahrt ins Ungewisse

Davon ungerührt stehen wir noch immer am Kai und überlegen, ob wir es wagen wollen, den Kahn, der schon so aussieht, als ob er bald sinken würde, zu betreten. Erst als die Planke zum Beladen endlich beiseitegeschoben wird, fassen wir uns ein Herz und springen auf. Vor uns liegt eine fünftägige Schiffsreise. Es geht in Richtung Norden, den Río Paraguay hinauf durch das Pantanal, eines der größten Binnen-Feuchtgebiete der Welt, bis nach Bahia Negra, nahe der brasilianischen Grenze.

Wir stellen uns eine entspannende Reise auf dem Fluss vor, wollen Sonne tanken, in Hängematten liegen und einfach die Seele baumeln lassen. Doch der erhoffte Frieden bleibt aus. Stattdessen sind wir eingeklemmt. In den Materialbergen auf dem Deck stecken neben Taschen und Koffern auch Motorräder, Schränke, Stühle, eine Motorkutsche, mehrere Bettgestelle und Matratzen. Dazu kommen ungezählte Kisten, vollgepackt mit Tomaten, Orangen, Bananen und Kohl, sowie säckeweise Kartoffeln, Maniok und Zwiebeln.

Alles ist ineinandergeschoben, stützt sich gegenseitig. Entlang der Reling drängen sich die Passagiere auf dem begrenzten Raum, den die Fracht noch übrig lässt. Immerhin haben ein paar Glückliche ausreichend Platz, um zusammengekrümmt auf dem Boden zu kauern. Als das Schiff den Hafen verlässt, geht unser unsicherer Blick ein letztes Mal zu Manuel, der uns vom Ufer selig hinterher winkt. Ab jetzt gibt es kein zurück. Gemeinsam mit Männern, Frauen und Kindern sitzen wir im selben Boot.

Niemand spricht. Das dumpfe Brummen der Schiffsmotoren dringt aus dem Maschinenraum an Deck. Um uns ragen Koffer und Säcke voller Knollen empor. Einen Meter über mir schläft jemand auf mehreren Reisetaschen. Neben uns quetscht sich eine fünfköpfige Familie auf ein armlanges Stück der eingezogenen Planke und uns gegenüber sitzen drei Jugendliche auf einem Motorrad. Die Sonne brennt unerbittlich. Schweißgebadet schaue ich auf die Uhr: Gerade erst 20 Minuten befinden wir uns an Bord.

Frauen an Bord eines Schiffes, Paraguay
Mütter mit Kindern

Nachts auf dem Río Paraguay

Irgendwann erreichen wir die ersten von vielen noch folgenden Anlegestellen. Oft handelt es sich dabei um eine Handvoll Häuser am Ufer, gelegentlich auch nur um einen kleinen Bauernhof. Die El Aquidabán ist ein schwimmender Marktplatz. Ihre Ankunft wird stets freudig erwartet. Sobald das Schiff das Ufer erreicht, laufen Kinder aufgeregt herbei, Hunde bellen und Männer und Frauen betreten mit fröhlichem Lächeln das Deck.

Der Rumpf des Schiffes gleicht einer Markthalle, in der alles für den täglichen Bedarf angeboten wird. Von Obst und Gemüse über Milch, Fleisch, Brot bis hin zu Spielzeug, Taschenlampen und Arbeitshandschuhen. Dicke, geschäftstüchtige Verkäuferinnen bieten Gebrauchsgegenstände jeder Art feil. Sie verkaufen alles, was sie greifen und weiterreichen können. Im Wochenrhythmus schiebt sich die El Aquidabán durch die Fluten des Río Paraguay und ist für viele Menschen am Ufer die einzige externe Versorgungsquelle. Wer hier an Bord steigt, steigt schwer schleppend wieder ab. Selbst Fünfjährige tragen Bananenkisten an Land, so als wären sie ein großer Schatz.

Anlegestelle am Rio Paraguay
Anlegestelle am Río Paraguay
Marktschiff auf dem Rio Paraguay, Paraguay
am Río Paraguay sind die Marktschiffe die wichtigsten Versorgungsquellen

Draußen auf dem Deck sind wir inzwischen mit einem der jungen Männer auf dem Motorrad ins Gespräch gekommen. Domingo wohnt in einem kleinen Dorf am Fluss. Der Zwanzigjährige fährt nach Hause zu Frau und Kind und hat schlechte Neuigkeiten für uns. „Heute Nacht werden wir leiden.“, erklärt er mit mitfühlenden Augen. So wie Manuel zuvor wird auch er recht behalten.

Als es Abend wird, stürzt die Temperatur in kurzer Zeit deutlich ab. Es ist stürmisch und bitterkalt. Darauf sind wir nicht vorbereitet. Eingestellt auf sonnige Tage haben wir jegliche Art warmer Bekleidung in Concepción gelassen. Ich habe nicht einmal geschlossene Schuhe und zittere von den Zehen aufwärts bis über die Nasenspitze hinweg. Domingo leiht mir eine seiner Jacken, doch erträglich wird die Kälte auch damit nicht. Das Schiff ist in der beginnenden Dämmerung immer noch übervoll. Obwohl wir bereits ein paar Haltestellen angelaufen haben, hat sich an Deck nicht viel getan. Da ist kein Platz. Nicht einmal, um wenigstens für ein paar Minuten auf dem Boden zu sitzen. Wo und wie werden wir schlafen? Die Zeit gibt Antwort. Noch lehnen wir an rauen Kisten und hoffen, dass sich die El Aquidabán nach und nach leert.

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In unserem Buch Per Anhalter durch Südamerika erzählen wir von unserer Reise kreuz und quer durch einen atemberaubenden Kontinent. Begleitet uns von den Gletschern Patagoniens bis an die karibischen Traumstrände Kolumbiens und Venezuelas. Treibt mit uns auf Marktbooten über den Amazonas und folgt uns hinab in die Silberminen Boliviens. Wir couchsurfen durch Studenten-WGs, teilen das Landleben der einfachen Bevölkerung und den Luxus in bewachten Wohnvierteln der Metropolen, schließen Freundschaften mit LKW-Fahrern und tauchen mit Seelöwen vor Galapagos.

2016 Malik NG, Taschenbuch, 432 Seiten

zum Buch

Es ist bereits weit nach Sonnenuntergang, als wir uns erneut einer Anlegestelle nähern. Weitere Güter erreichen ihren Bestimmungsort. Sie geben endlich Raum für müde Passagiere. Nun liegen wir beinahe komfortabel auf Säcken voller Zwiebeln und Maismehl. Nebenan lagert Knoblauch in Kisten und dampft herüber. Gerade als wir endlich die Augen schließen, tropft es nasskalt auf uns herab. Nicht besonders stark, aber beständig. Nieselregen. Langsam, aber unaufhaltsam dringt er durch unsere Kleidung. Ein Säugling schreit bitterlich und hat vollkommen recht. Es ist zum Heulen.

Wäre das alles nicht schon schrecklich genug, ertönt auch noch eine blecherne Stimme aus einem Handylautsprecher: „Brother Louie Louie Louie. Oh she’s only looking to me…“ Dazu der ständige Kampf um das eigene Nachtlager. Die besten Plätze – Obst- und Gemüsesäcke, die als Matratzen dienen – sind begehrt. Wer auf ihnen schläft und sich dabei nur ein klein wenig zur Seite bewegt, hat verloren. In die entstandene Lücke reckt sich sofort ein Nebenbuhler und wer nicht aufpasst, rutscht schnell vom Sack hinab.

Marktschiff auf dem Rio Paraguay, Paraguay
Marktschiff auf dem Rio Paraguay, Paraguay
Rio Paraguay, Ufer, Paraguay

Alle im selben Boot

Einige Passagiere entwickeln alternative Strategien gegen die Umstände der Nacht. Betäubt vom Alkohol liegen sie ohnmächtig auf Kisten, stoßen gelegentliche Gaswolken aus, die uns den Schlaf rauben. In dieser Nacht halten wir einige weitere Male und werden immer wieder unsanft mit Fußtritten geweckt, weil wir gemeinsam mit allen anderen im Weg liegen. Dann schauen wir verschlafen und unwillig dem Ausladen der Waren zu. Säcke werden umher geworfen, Materialtürme abgetragen und neu aufgebaut. An Deck herrscht Durcheinander. Offenbar gibt es kein Verladesystem, denn es dauert bis zu einer halben Stunde ehe eine Tasche, ein Koffer oder eine Kiste gefunden wird.

Sobald das Schiff wieder ablegt, beginnt die Jagd auf die Schlafplätze erneut. Doch von Anlegestelle zu Anlegestelle verringern sich die Möglichkeiten. Als wir beinahe schon auf dem nackten Holzboden des Decks liegen, finden wir eher zufällig eine freie Hängematte im Schiffsrumpf. Endlich ungestört schlafen. Mit diesem Gedanken teilen wir uns auf, besetzen die Hängematte und eine Mulde zwischen den riesigen Einkaufstüten einer der vielen Marktfrauen. Diese ist am nächsten Morgen gar nicht erfreut über den Tunichtgut zwischen ihren Waren. Mit bösem Blick und krächzenden, gurgelnden Worten verabschiedet sie mich aus ihrem Verkaufs- und meinem Schlafbereich.

Nach den Strapazen der Nacht treten wir wieder ins Freie und stellen begeistert fest, dass die El Aquidabán bereits ein Drittel der Fracht, sowohl Waren als auch Menschen, abgegeben hat. Da wir einen Schlafplatz an die meckernde Marktfrau verloren haben und auch die Hängematte zwischen lärmendem Motorenraum und stinkender Toilette nicht die beste Lage hat, suchen wir einen Ort auf dem geschlossenen Oberdeck. Dort finden wir eine Holzbank und verbringen den Tag abwechselnd drinnen und draußen. Gemächlich schiebt sich das Schiff gegen die Strömung des Río Paraguay. Wasserhyazinthen treiben auf dem dunklen Wasser. Am Ufer wuchern Sträucher und Büsche. Es ist grün, wirkt aber keineswegs einladend.

Als die Sonne erneut hinter den Horizont sinkt, bereiten wir uns sehnsüchtig auf die Nacht vor; erwarten Schlaf und Erholung, die uns bisher verwehrt blieben. Plötzlich fällt eine Horde Teenager auf dem Oberdeck ein und quetscht sich zu uns auf die Bank. Begleitet von zwei Nonnen sind die aufgeregten Klosterschülerinnen mit einer Gitarre unterwegs und es vergehen nur wenige Minuten, bis eintritt, was wir befürchteten. Voller Inbrunst preist die Gruppe Jesus mit schiefen Tönen bis spät in die Nacht.

Frau und Boot am Rio Paraguay
junge Frau schaut aus einem Schiffsfenster
Schiffe im Hafen bei Abendlicht

Am dritten Tag ist das Schiff fast leer. Wir sind nur noch wenige Stunden von Bahia Negra entfernt und mittlerweile ist es merklich kälter geworden. Den Wetterumbruch verdanken wir dem frostigen Wind aus Patagonien, der vom Süden Argentiniens bis nach Paraguay weht. Statt den erwarteten 30 °C beschert er uns eiskalte Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich. Wir verlassen kaum noch das geschlossene Oberdeck. Schneidender Wind bläst durch die scheibenlosen Fenster, vor dem wir uns so gut es geht und doch meist erfolglos verstecken. Es ist so kalt, dass wir nicht einmal unsere Schlafsäcke verlassen wollen. Stur warten wir darauf, endlich wieder in Concepción anzukommen.

Immerhin schaukeln wir mittlerweile in zwei Hängematten, die uns niemand mehr streitig macht. Das Schlimmste ist wohl überstanden, denken wir. Doch dann gesellt sich in Bahia Negra eine ältere Frau mit drei Kindern aufs Oberdeck. In unseren Hängematten baumelnd drücken sie uns jedes einzelne ihrer Gepäckstücke in die Rücken. Riesige Koffer, Taschen und Kühlboxen. Unmittelbar danach testet die älteste Tochter sämtliche Tasten- und Klingeltöne ihrer drei Handys. Außerdem beginnt sie einen SMS-Marathon, der die nächsten zwei Tage kein Ende nehmen wird. Natürlich mit Tastenton. Natürlich mit lauter Empfangsbestätigung.

Die beiden anderen Giftzwerge plündern die Kühlboxen. Sie saugen an Strohhalmen, knabbern geräuschintensiv Chips und Kekse, schlürfen, schmatzen, sabbern, husten und niesen ununterbrochen. Dazu stampfen sie mit ihren Füßen über den metallenen Boden des Decks und sind so nervenaufreibend wie nur möglich.

Marktschiff auf dem Rio Paraguay, Paraguay
offenes Schiffsfenster am Rio Paraguay

Aus dem unteren Deck steigt der Gestank von Urin und Fäkalien herauf. Seit der Abfahrt in Concepción vor drei Tagen wurden die Toiletten nicht gereinigt. Ihr Dunst vermischt sich mit dem Schweiß der Passagiere um uns herum. Die Kälte komplettiert unser Unbehagen und selten war die Sehnsucht nach Land so groß wie in diesem Moment.

Endlich, am fünften Tag der Reise, verlassen wir die El Aquidabán und betreten die Straßen von Concepción. Als wir über die Planke schreiten und wieder festen Boden unter den Füßen spüren, ist es wie ein Traum. Euphorisiert blicken wir noch einmal zurück aufs Deck. In den vergangenen zwei Tagen, an denen wir unsere Hängematten vor Kälte nicht verlassen wollten, haben Dutzende Menschen das Schiff bestiegen. Auf dem Außendeck waren sie der Kälte schutzlos ausgesetzt.

Doch nun scheint die Sonne über Concepción. Manuel erwartet uns mit einem Lächeln und Terere. Müde und entnervt finden wir doch einen positiven Gedanken: Dieses Abenteuer liegt hinter uns.

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Marktschiff auf dem Rio Paraguay, Paraguay
Marktschiff auf dem Rio Paraguay, Paraguay

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  • Hans Ruland
    19. Februar 2021

    Lesenswert aber leider alles aus der Sicht von Touristen . Ok das war auch bei mir so aber ich begann nach einiger Zeit ( ca 6 Monate ) zu leben wie die Indigene Bevölkerung . Da erst lernte ich Land und Leute kennen , nach 3 Jahren brach ich auf zu einem Kurzbesuch in Deutschland wurde krank und nun läßt Corona mich nicht nach HAUSE . Ja Paraquay ist meine Heimat geworden .

    Es tut mir leid aber Ihr werdet so nie ein Land richtig kennenlernen
    Vielleicht wollt Ihr das auch , nicht auch Ok aber dann sagt das auch . Nur das aufzählen von Unzulänglichkeiten ist nicht der Bringer Wenn man Paraquay betritt dann sollte man alles vergessen was man von Europa kennt .Macht die Reise noch einmal aber wie Paraquayer verlasst die Städte und geht in die Dörfer und wenn Ihr dann Abends bein Asado mit den Leuten gegessen habt , am anderen Morgen um 5 Uhr zusammen den Terere oder Mate trinkt ja dann wißt Ihr wie Paraquay ist . Bitte nicht böse sein aber der Reisebericht war einfach zu negativ . Gerne werde ich euere Berichte lesen . Gute Reise ( n )


    • Morten & Rochssare
      19. Februar 2021

      Lieber Hans,
      vielen Dank für deinen Kommentar. Du hast völlig recht, der Text ist aus der Sicht von Touristen geschrieben. Das muss man gar nicht bedauern, denn wir waren Touristen im Land.
      Es ist uns sehr bewusst, dass wir in rund zwei Monaten nicht so in ein Land eintauchen können, dass wir wagen würden zu behaupten, wir hätten es verstanden. Das ist selbstverständlich unmöglich und bedarf daher auch keiner Erklärung.
      Auch beschreiben wir keine Unzulänglichkeiten, sondern Erlebnisse. Wenn du in unserem Text erkennen möchtest, dass wir Land und Menschen kritisieren, dann liegt es bei dir. So ist es ja mit jeder Nachricht. Allein der Empfänger entscheidet über die Bedeutung.
      In unseren Augen ist es weder möglich noch notwendig, alles Vorherige zu vergessen, sobald man ein neues Land betritt. Wichtig ist doch allein, mit offenem Herzen die Dinge anzunehmen. Das bedeutet aber nicht, dass wir alles, was wir während unserer Reisen sehen und erleben, toll finden müssen.
      Paraguay ist ein schönes Land mit herzlichen Menschen, daran ändert auch eine Flussfahrt nichts, die ganz anders war, als wir sie uns vorgestellt hatten.
      Wir wünschen dir, dass du bald wieder in deine Heimat Paraguay reisen darfst und Terere mit deinen Freunden trinken wirst. Bleib gesund und stabil.