Kerala, Indien, Titel
Entlang der Backwaters zwischen Natur und Tradition

Kerala und die Malabarküste


7. November 2020
Indien
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Im Süden Indiens flimmert die Luft über dem Asphalt. Ein Fuhrmann juckelt mit seinem Ochsengespann durch den hitzegeschwängerten Nachmittag. Mannshohe hölzerne Räder bewegen sich auf quietschenden Achsen. Das grüne Band der Palmenkronen folgt der Straße bis weit hinein in die Landschaft. Passanten unterbrechen ihren Weg, starren uns an, winken Freunde herbei, damit auch sie starren können. Wir sind das gewohnt. An Indiens Straßen sind wir für die Einheimischen oft so abwegig wie notgelandete Außerirdische.

Sobald ein Auto hält, sind wir weg. Dann rollen wir über die Fahrbahn vorbei an den Feldern Karnatakas, auf denen Kohl und Kartoffeln, Tomaten und Bananen für den landesweiten Export angebaut werden. Hinter den Ackerflächen folgt Buschland und plötzlich dichter Wald. An der Grenze zu Kerala explodiert die Natur. Riesige Termitenhügel erheben sich zwischen den Bäumen. Wir fahren durch den üppigen Urwald des Nilgiri Biosphärenreservats, in dem Tiger und Elefanten durch das Dickicht streifen. Mein Blick geht aus dem Fenster hinein in den Wald und bleibt an dicken grauen Hinterteilen hängen. Ganz nah an der Straße stapfen drei Elefantenkühe durch den Dschungel. Ein Kalb trottelt mit schlackernden Ohren hinterher.

per Anhalter in Indien
auf dem Weg nach Kerala
Ochsengespann in Karnataka, Indien

Kerala ist ein schnuckeliger, tropischer Landstrich zwischen der Malabarküste am Arabischen Meer und den grünen Bergen der Westghats. Flüsse und Kanäle durchschneiden die fruchtbare Küstenebene. Reisfelder schmiegen sich an zierliche Dörfer, die hier und da am Straßenrand auftauchen. In den kühlen Bergen wachsen Gewürze und Tee.

Die Region ist übersichtlich, bietet eine Atempause im sonst so hektischen Wirrwarr des indischen Subkontinents. Die Menschen hier sind gebildeter und werden älter als der nationale Durchschnitt. Auch die Armut ist nicht ganz so krass wie in anderen Teilen Indiens, was sich offenbar beruhigend auf die Menschen auswirkt.

Wir erreichen das Meer in Kozhikode, das früher einmal als Calicut bekannt und eine der reichsten Handelsstädte ganz Asiens war. Chinesische und arabische Händler tauschten hier ihre Waren. In der Nähe landete Vasco da Gama 1498 und gilt seitdem als Entdecker des südlichen Seeweges nach Indien. Natürlich war er nicht der erste Europäer, der seine Füße in den Sandstrand der Malabarküste grub. Schon die antiken Griechen und Römer entsandten Kaufleute in die Region, die vor allem wertvolle Gewürze wie Pfeffer, Nelken und Kardamom, aber auch Elfenbein und Sandelholz in die Heimat brachten. Selbst die Sumerer, Ägypter, Babylonier und Assyrer sollen hier bereits Handel betrieben haben – 2.000 Jahre vor unserer Zeit.

Kaufleute kamen und gingen. Die Portugiesen blieben. Sie nisteten sich ein und beherrschten die Küste bald mit Piraterie, Unterdrückung und Gewalt. Im 17. Jahrhundert übernahmen die Holländer und zum Ende des 18. Jahrhunderts waren die Briten an der Macht, die sie bis zur Unabhängigkeit Indiens aufrechterhielten.

Der lang anhaltende europäische Einfluss hat Spuren hinterlassen. Sechs Millionen Christen – etwa jeder fünfte Einwohner in Kerala – leben hier, so viele wie in keinem anderen indischen Bundesstaat. Sie verteilen sich auf katholische, orthodoxe, protestantische und anglikanische Glaubensrichtungen. Ihre hübschen Kirchen schmiegen sich ansehnlich in die tropisch grüne, ja fast schon paradiesische Landschaft. Nicht von ungefähr wirbt Kerala mit dem schmissigen Slogan Gods own Country.

Kathedralbasilika Santa Cruz, Kochi, Kerala, Indien
die Kathedralbasilika Santa Cruz in Kochi

Kochi, die alte Handelsstadt

Die Stadt Kochi liegt zentral an der Malabarküste. Hier errichteten die Portugiesen eine Festung, von der sie mit harter Hand den Gewürzhandel kontrollierten. Heute ist die Stadt Keralas beliebtestes Touristenziel. Sie liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Arabischen Meer und den Wasserwegen der Backwaters. In den alten Stadtvierteln Mattancherry und Fort Cochin lässt sich noch ein wenig von der kolonialen Vergangenheit erahnen. Jahrhundertealte Lagerhallen und Wohnhäuser, Kirchen und selbst eine Synagoge sind noch erhalten. Ziegeldächer schützen die Gebäude.

Hier befanden sich die berühmten Gewürzmärkte der Malabarküste. Viele alte Bauwerke sind heruntergekommen, doch noch immer haben Großhändler hier in Mattancherry ihre Lager und Büros. Sie verkaufen Reis, Kartoffeln, Zwiebeln und Knoblauch, Mehl, Tee. Summende Ventilatoren wirbeln die schwere Luft hinter hochgezogenen Rollläden auseinander. Alt gewordene Händler dösen in ihren gepolsterten Schreibtischstühlen. Ein Lkw rumpelt durch die Gasse. Von der rostenden Ladefläche werden Waren mit bloßer Muskelkraft in Lagerhallen geschafft.

Im Viertel Fort Cochin hebt die St. Francis Church ihr Kreuz seit dem frühen 16. Jahrhundert in den Himmel. Hier, in der ältesten europäischen Kirche Indiens, wurde Vasco da Gama 1524 begraben. Schon früh am Morgen ist es extrem heiß und schwül. Das T-Shirt klebt bereits nach wenigen Minuten unangenehm schwer am Körper.

Mattancherry, Kochi, Kerala, Indien
in den Gassen von Mattancherry
Fort Kochi, Kochi, Kerala, Indien
unterwegs in Fort Cochin
Mattancherry, Kochi, Kerala, Indien
chinesische Fischernetze, Kochi, Kerala, Indien
traditionelle chinesische Netze und einheimische Fischer am Strand von Kochi
Strand, Kochi, Kerala, Indien

Auch die tropische Hitze trägt dazu bei, dass es in Kochis historischen Vierteln gemächlich zugeht. Jede Bewegung wandelt sich in Lethargie. Friedliche Ruhe liegt über den Gassen. Abends sitzen wir am Strand, schauen der Sonne zu, wie sie hinter ausladenden, trapezförmig aufgespannten chinesischen Fischernetzen versinkt. Auch jetzt ist die Hitze des Tages noch immer spürbar, macht den Geist müde.

In der Dämmerung schleichen Geister und Dämonen durch das Land Gottes. Uralte Abenteuer und Legenden steigen aus dem warmen Erdboden. Es ist der ewige Kampf zwischen Göttern und Dämonen, der im traditionellen Schauspiel Katha Kali in bildhaften Gesten und Tänzen zum Ausdruck kommt. Das rituelle Theater gehört zu den kulturellen Schätzen Keralas. Schon seit Jahrhunderten werden die alten Geschichten aus den hinduistischen Epen Mahabharata und Ramajana gespielt. Opulent gekleidete Schauspieler erwecken ihre Figuren mit Hunderten eingeübten Gesten und Bewegungen zum Leben. Aus bunten Maskeraden und viel Schminke erwachsen stolze Krieger, gefährliche Dämonen und edle Prinzessinnen. Auf der Bühne tobt ein Krieg, der in der tropischen Schwere noch fantastischer wirkt.

Katha Kali, Kochi, Kerala, Indien
Katha Kali, Kochi, Kerala, Indien
aus einfachen Menschen werden fantastische Wesen
Katha Kali, Kochi, Kerala, Indien
Katha Kali, die traditionelle Theaterkunst aus Kerala
Katha Kali, Kochi, Kerala, Indien

Munnar und die Teeplantagen

Wer den heißen Temperaturen entkommen will, flüchtet in die Berge. An den Hängen der Westghats, die Kerala vom Nachbarn Tamil Nadu trennen, ist es angenehm mild. Schmale Straßen entlang enger Kurven führen durch die Berge. Wolken hängen tief, aus denen immer wieder Regen heraus tröpfelt. Die Westghats sind nach dem Himalaja das zweithöchste Gebirge Indiens und erstrecken sich über 1400 Kilometer in nordsüdlicher Ausrichtung. Die vulkanischen Berge waren wohl einst die Trennlinie, an der sich der indische Subkontinent vor mehr als sechzig Millionen Jahren von der Landmasse Afrikas abspaltete.

Heute bilden die Westghats eine natürliche Barriere zwischen dem Hochland von Dekkan und den Küstenregionen Keralas und Karnatakas. Hier verfängt sich der Monsun in den Sommermonaten und bringt eine unfassbare biologische Vielfalt hervor.

Schon die britischen Kolonialherren ziehen sich mit Vorliebe in die Höhe der Berge zurück, um der Hitze der Küstenregion zu entgehen. Wo es ihnen gefällt, errichten sie Siedlungen, um für ein paar Wochen im Jahr frische, kühle Luft zu atmen. Diese Hill Stations sind Rückzugsorte, Urlaubsziele, Oasen in den feuchtheißen Tropen. Zu ihnen gehört das Städtchen Munnar, mitten in den Westghats, auf etwa 1600 Höhenmetern gelegen.

Teeplantage, Westghats, Kerala, Indien
in den Teeplantagen der Westghats

Vielleicht war der Ort einmal hübsch, als schottische Pflanzer hier die ersten Teeplantagen anlegten. Doch heute beleidigt Munnar jedes ästhetische Empfinden. Wuchtige, schäbig-graue Gebäude mit dem Charme rostzerfressenen Wellblechs ausgestattet, reihen sich in zementierter Dreistigkeit lieblos aneinander.

Dennoch gehört Munnar zu den meistbesuchten Orten in den Westghats. Tatsächlich sind die geschwungenen Hügel wundervoll anzusehen, wenn man mit dem Rücken zur Stadt steht. Weite Teeplantagen wachsen entlang der Hänge. Wattige Wolken schieben sich knapp über die Hügelkuppen. Nur ein paar Kilometer entfernt befinden sich die Kardamom-Berge, wo neben Kardamom auch Kaffee und Pfeffer wachsen.

Überhaupt besitzen die Westghats mit ihren fruchtbaren Böden und einer Vielzahl endemischer Tier- und Pflanzenarten in den noch immer dichten Wäldern eine weltweit bedeutende Biodiversität. Doch uns zieht es zurück ans Wasser und so kehren wir vom exotischen Bergland zurück an die Küste. Mit vier jungen Männern, die fröhlich ihre Bärte und Föhnfrisuren streicheln, trampen wir hinab zum Strand. In ihrem Van, den sie in eine rollende Karaokemaschine verwandelt haben, schmettern sie gemeinsam eine Bollywood-Ballade nach der anderen. Selbst ein paar englische Klassiker dürfen dabei nicht fehlen. My Heart will go on.

Teeplantage, Westghats, Kerala, Indien
Westghats, Kerala, Indien
Selfie mit wolkiger Aussicht

Alleppey und die Backwaters

An der Küste angelangt, führt unser Weg nach Alleppey schnurgerade über eine palmenbestandene Straße. Reisfelder und kleine Dörfer ziehen am Fenster vorbei. Ziegen wackeln mit großen Ohren am Straßenrand. Enten watscheln durch die Felder. Sechzig Kilometer südlich von Kochi liegt Alleppey mitten in den Backwaters, einer bezaubernden Landschaft, die zwischen den Hafenstädten Kochi und Kollam weit ins Hinterland der Malabarküste reicht.

In diesem verzweigten Netz aus Flüssen und Kanälen ist Alleppey im 19. Jahrhundert der wichtigste Handelshafen. Gewürze, Kaffee, Tee und Kokosbast werden aus dem Landesinneren bis hierher ans Meer gebracht. Heute geht der Transport in die entgegengesetzte Richtung. Die wichtigste Einnahmequelle in den Backwaters ist nun der Tourismus.

Mehr als zwei Dutzend Seen und Lagunen, Flüsse und Kanäle formen Wasserwege, die in ihrer Gesamtlänge von Berlin bis nach Rom reichen. Die feuchte, fruchtbare Region war früher einmal mit großflächigen Mangrovenwäldern überzogen. Heute sind die Backwaters ein von Menschenhand bestellter Garten. Reis ist das wichtigste Ernteprodukt, aber auch Kautschukplantagen und Kokospalmen werden hier kultiviert. Dazu kommen Bananen, Mango und Papaya, Cashewnüsse, Ingwer, Chili, Curryblatt und Zimt.

Backwaters, Kerala, Indien
Leben in den Backwaters
Backwaters, Kerala, Indien
Backwaters, Kerala, Indien

Schmale, seichte Wasserpfade führen durch tropische Gärten, in denen Menschen vor beschaulichen Holzhütten sitzen. Sie spinnen Kokosfasern zu langen Seilen, mit denen Hütten und Boote in den Backwaters zusammengehalten werden. In den weit abgelegenen Kanälen geht es nur noch mit dem Einbaum voran. Steuermänner staken mit langen Stangen durchs Wasser. Zum Paddeln fehlt der Platz. Niedrige Brücken führen über die Kanäle, die gerade genug Platz bieten, dass ein beladener Einbaum darunter hindurch passt.

In den breiteren Flüssen liegen wichtige Fischgründe. Hier werden Garnelen gezüchtet und selbst Muschelsammler und Krabbenjäger sind unterwegs. Kleine, palmenumstandene Dörfer befinden sich in den Backwaters. Hübsche Blumengärten schmücken die Siedlungen, in denen kommunistische Fahnen flattern.

Zum Ende der 1950er-Jahren setzt die damals regierende kommunistische Regierung in Kerala eine Landreform durch, die noch immer als die fairste und umfangreichste Landreform Indiens gilt. Bis heute sind vor allem einfache Bauern dafür dankbar, eigene Brunnen graben zu dürfen.

In den späten Nachmittagsstunden baden die Menschen im Fluss oder flicken ihre Fischernetze am Ufer. Kormorane und Kraniche sitzen in den Bäumen. Wasserhyazinthen treiben auf den grün schimmernden Flüssen. Auch in den Backwaters sind chinesische Fischernetze aufgestellt.

Backwaters, Kerala, Indien
Backwaters, Kerala, Indien
Backwaters, Kerala, Indien
die Hausboote sind das touristische Aushängeschild in Kerala

Die traditionellen Lastkähne, mit denen einst Waren und Rohstoffe zu den Märkten am Meer gebracht wurden, transportieren nun Touristen durch die Backwaters. Die etwa fünfzehn Meter langen, mit eleganten Aufbauten aus Holz und Kokosbast bestückten Hausboote sind das Wahrzeichen der Region. Zu Dutzenden kreuzen sie die Wasserwege.

Daneben gleiten Fähren durchs Gewässer. Sie verbinden die idyllischen Siedlungen in der tropischen Vegetation miteinander und tuckern gemächlich durch die malerische Landschaft bis hinunter nach Kollam. Vom Oberdeck sehen wir die Reisfelder und Palmenwälder, die Bananenstauden am dicht bewachsenen Ufer, die Dörfer. Wir fahren über breite Flussläufe und durch schmale Kanäle. Hinter dem Palmengürtel zu unserer Rechten funkelt das Arabische Meer herüber.

In der beginnenden Dämmerung erreichen wir Kollam. Gerade rutscht die Sonne an den Horizont und färbt die Wolken in leichtes Orange. Noch bevor die Häfen in Kochi und Calicut an Bedeutung gewannen, wurden die Gewürze der Region hier umgeschlagen. Handelsschiffe kamen aus Europa, dem Nahen Osten und China. Die Backwaters enden in Kollam. Vom Pier sind es wenige Schritte heraus aus der Idylle und hinein in das typisch indische Stadtgeschehen. Staubige Straßen, hupendes Verkehrschaos, bunte Märkte. Ayurvedische Krankenhäuser bieten Kuren und Behandlungen an.

Backwaters, Kerala, Indien
Kerala: üppige Natur in den Backwaters
Backwaters, Kerala, Indien

Varkala und chill

Südlich von Kollam, wo heranrauschende Wellen weißen Sand kitzeln, befindet sich der Strand von Varkala. Schroffer Fels ragt in gefährlichen Klippen empor. Von der tonfarbenen Steilküste geht der Blick hinaus auf das Arabische Meer, das sich weit draußen in trübem Dunst verliert. Am Hochufer haben palmengedeckte Cafés und Restaurants ihre Speisekarten voneinander abgeschrieben. Angebote für Yoga und Ayurveda liegen in den Cafés aus, hängen an Laternenmasten. Jetzt am Wochenende sind viele einheimische Touristen hier, doch unter der Woche ist Varkala ein einsamer Strand.

Entlang der Malabarküste zeichnet Kerala ein buntes Miniaturbild Indiens. Hier gibt es Teeplantagen und weiße Strände, dazu die berühmten Backwaters mit der fruchtbaren Erde, die bis zu drei Reisernten im Jahr ermöglicht. Aber auch wilde Elefanten und Tiger, jahrhundertealte Kultur und Medizin sowie eine von vielen Einflüssen geprägte Geschichte gehören dazu. Alles zusammen führt in Kerala zu einer eigenen Identität. Es ist nicht nur Gods own Country, sondern auch einer der schönsten Flecken Indiens.

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Varkala Strand, Kerala, Indien
der Strand von Varkala
Varkala Strand, Kerala, Indien
Klippen, Varkala Strand, Kerala, Indien
die kulinarische Infrastruktur reicht bis an den Rand der Klippen
Varkala Strand, Kerala, Indien
Varkala Strand, Kerala, Indien

Literatur im Vorbeigehen

Des Mauren letzter Seufzer

2013 btb Verlag Taschenbuch, 624 Seiten

Zum Buch

Salman Rushdie ist Indiens wohl berühmtester und umstrittenster Geschichtenerzähler und Chronist. Preisgekrönt sind seine Werke; reich an Worten und Farben ebenso. Mit ihnen spinnt Rushdie Abenteuer und Erzählungen zu fantastischen Begebenheiten, die dem Leser Indien ganz nah bringen.

So geschieht es auch im Roman Des Mauren letzter Seufzer. Es ist die Geschichte von Moraes Zogoiby, genannt Moor, dem letzten Spross einer indischen Gewürzhändlerdynastie, die von den Märkten Chochins bis in die Unterwelt Bombays hinein wirkt. In dieser fremden, bunten Welt geht es leidenschaftlich und furios auf und ab. Das Gewimmel des Lebens ist Rushdies Metier.


Der Gott der kleinen Dinge

2017 Fischer Verlag Taschenbuch, 448 Seiten

Zum Buch

Die in Kerala aufgewachsene Schriftstellerin Arundhati Roy schaffte den internationalen Durchbruch mit ihrem Debütroman Der Gott der kleinen Dinge, der aus der Weltliteratur der Gegenwart nicht mehr wegzudenken ist. In ihrem Bestseller erzählt Roy die schillernde Geschichte einer Familie, die an einer verbotenen Liebe, an Rassismus und den sozialen und politischen Verhältnissen Indiens zerbricht.

Zahlreiche Rückblenden werfen den Leser immer wieder in den Dschungel Südindiens. Roy setzt zur Gesellschaftskritik in seiner schönsten literarischen Form an, die nicht nur mit der sprachlichen Kunst, sondern auch einer spannungsgeladenen Dichte beeindruckt.


Und jetzt du!

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