Mawlamyine, Myanmar
Koloniales Erbe in tropischer Lässigkeit

Mawlamyine, die literarische Inspiration


3. Juni 2018
Myanmar
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By the old Moulmein Pagoda, lookin‘ lazy at the sea,

There’s a Burma girl a-settin‘, and I know she thinks o‘ me;

For the wind is in the palm-trees, and the temple-bells they say:

„Come you back, you British soldier; come you back to Mandalay!“

Wer die ersten Worte Rudyard Kiplings berühmter Ballade “Mandalay“ liest, taucht geradewegs ein in die nostalgische Kulisse des alten Moulmeins im Süden Burmas. Die tropische Hitze legt sich sogleich schwer auf den Körper; doch dann, ganz unerwartet, zieht eine frische Brise vom Meer auf. Der Wind kühlt das Gesicht für wenige Augenblicke.

Von der alten Kyaik Than Lan Pagode, der old Moulmein Pagoda, auf dem Hügel über der Stadt, schweift der Blick gen Westen. Als Kipling zum Ende des 19. Jahrhunderts hier stand, wiegten vermutlich chinesische Dschunken auf dem nahen Thanlwin Fluss, Barken und Passagierschiffe kreuzten das Wasser, schipperten zu den Inseln im Golf von Martaban.

Kipling selbst war nur wenige Tage in Burma – das alte Moulmein war eine von zwei Stationen. Damals galt die Stadt als bedeutsames Handelszentrum, war zwischen 1826 und 1853 sogar Sitz der britischen Kolonialverwaltung in Burma. Im Gentlemen`s Club ging man täglich ein und aus.

die Kyaik Than Lan Pagode in Mawlamyine
die Kyaik Than Lan Pagode in Mawlamyine

Strategisch günstig am Meer gelegen und doch geschützt durch die vorgelagerten Inseln, avancierte die Stadt schon vor über 1.000 Jahren zum Zentrum der Mon, einer einheimischen Volksgruppe. Später eroberten die Könige Bagans, die Siamesen und anschließend die Briten Moulmein. Vom nahegelegenen Hafen Mottama wurden Teakholz, Meeresfrüchte und Reis weiter nach Südostasien und China verschifft.

Burma nennt sich heute Myanmar, Moulmein heißt nun Mawlamyine. Doch mehr scheint sich seit Kiplings Zeit kaum verändert zu haben. Die kolonialen Fassaden der Herrenhäuser prägen noch immer das Stadtbild, genauso wie die von den Briten errichteten groben, schwarzen Gefängnismauern. Dazwischen wippen wie damals unzählige Palmenwedel so dicht über der Stadt, dass man die Details vor lauter üppigem Grün von hier oben nur erahnen kann.

Seit über 100 Jahren das gleiche Bild. Die Barken und die Passagierschiffe auf dem Fluss, die Moscheen und die Hindutempel der von den Briten hier einquartierten indischen Arbeiter, die Kirchen der Briten selbst, die hölzernen Pfahlbauten der Mon, die Klöster der Buddhisten, die tropische Hitze. Mawlamyine entführt uns geradewegs zurück ans Ende des 19. Jahrhunderts.

tropischer Ausblick über Mawlamyine, Myanmar
Blick über Mawlamyine

Charme der Vergangenheit in Mawlamyine

Auf dem Gelände der Kyaik Than Lan Pagode habe ich nicht nur Augen für Kiplings burmanische Schönheit, mit ihrem glatten, pechschwarzen Haar, das nun in der späten Nachmittagssonne glänzt. Ich beobachte auch die Mönche in den dunkelroten Roben, die ruhigen Schrittes und Mantras murmelnd ihre Runden drehen. Pilger verneigen sich ehrfürchtig vor Buddhastatuen.

In einer Ecke versuchen Kätzchen zaghaft eines der Fleischspießchen von einem kleinen, mobilen Grill zu stupsen. Die Verkäuferin, auf ihren Wangen trägt sie große Kreise gelber Thanaka-Paste, tut so, als bemerke sie die hartnäckigen Versuche der hungrigen Mäuler nicht. Stattdessen betrachtet sie die Paare, die Händchen haltend auf den Sonnenuntergang warten.

goldene Kyaik Than Lan Pagode, Mawlamyine, Myanmar
Kyaik Than Lan Pagode
Junger Mann mit Katze, Kyaik Than Lan Pagode, Mawlamyine, Myanmar
skeptisch mit Katze

Beinahe alle Touristen, die sich gerade in Mawlamyine aufhalten, sind hier oben versammelt. Und doch sind es nicht mehr als 15 Personen, die auf den weitläufigen, gefliesten Stufen vor der Pagode sitzen. Der große Touristenstrom fließt noch immer an Mawlamyine vorbei. Man ist weit entfernt von Reisegruppen und Massenveranstaltungen, wie sie Mandalay und Bagan erleben. Stattdessen zieht eine leise Ahnung der Vergangenheit über die Stadt. Langsam neigt sich die Sonne im Westen, balanciert schon bald über dem Ufer des Thanlwin.

When the mist was on the rice-fields an‘ the sun was droppin‘ slow

Doch nicht nur Rudyard Kipling widmete Myanmar poetische Zeilen. George Orwell, dessen Mutter in Mawlamyine aufwuchs, war mehrere Jahre als Polizist der britischen Kolonialmächte im Land stationiert. Sein Roman „Tage in Burma“ scheint maßgeblich von seiner Zeit in Moulmein geprägt zu sein. Orwell und Kipling ließen sich gleichermaßen von der einzigartigen Landschaft, der Schönheit und Melancholie betören. Und auch wir verfallen schnell ihrem Bann.

Ich sitze auf der breiten Terrasse unseres Gasthauses. Langgezogene Stufen führen hinunter auf die breite Straße, die Strand Road. Dahinter fließt der Thanlwin. Ein langsamer Strom Schwarztee mit einem guten Schuss Milch. So wie ihn Briten und Burmanen gleichermaßen gern trinken. Ich wünschte, ich säße in einem alten Schaukelstuhl; weil es so herrlich stimmig wäre. Ich steckte mir eine grüne Cheroot an und blickte auf den Milchtee-Fluss.

Kirche des Heiligen Matthäus, Mawlamyine, Myanmar
Kirche des Heiligen Matthäus in Mawlamyine
Ruderboot auf dem Thanlwin Fluss, Mawlamyine, Myanmar
Blick über den Thanlwin Fluss

Leben in Britisch-Burma im 19. Jahrhundert

Eine schmale Wendeltreppe führt von der geräumigen Lobby hinter mir, die sich über zwei Etagen erstreckt, zu den einzelnen Zimmern. Die nostalgische Atmosphäre unseres kolonialen Gasthauses ist jedoch nichts zu dem morbiden Charme einiger unrenovierter Prachtbauten aus der Kolonialzeit. Wände und Fassaden der Kolonialgebäude werden von Moosen und Flechten überwuchert, Sträucher wachsen aus den Mauerrissen, Putz bröckelt.

Man möchte einen Blick in ihr Inneres erhaschen. Vielleicht durch einen der mächtigen Holzbalkone, denen hier und da ein kleines Stück von der Verkleidung abhandengekommen ist. Einen Blick auf die schweren, verstaubten Samtvorhänge, auf die prächtigen Teakholzböden, die ganz herrlich quietschten und knarrten, auf die Massivholzmöbel, die man nach all der Zeit noch nicht geschafft hat aus den Zimmern zu entfernen. Noch mehr käme mir in den Sinn.

Vielleicht hängt noch ein Punkah an der Decke. Ein manuell zu bedienender Ventilator, an dem ein Stück Stoff befestigt ist, das vor und zurück wippt. Natürlich betrieben von einem Punkah-Wallah, einem burmanischen Angestellten. Wahrscheinlich säße er selbst verschwitzt an eine Wand gelehnt und bediente das herabhängende Seil des Ventilators monoton mit der Ferse. „Ja, Sahib.“, flüsterte er, „Noch etwas schneller, Sahib“, ließe er die britischen Herren wissen.

koloniales Gebäude in Mawlamyine, Myanmar
koloniales Gebäude in Mawlamyine
Mawlamyine, Myanmar
Straßenszene in Mawlamyine

Und während der Magere unermüdlich seine Arbeit verrichtete, jammerten die Kolonialherren unter dem warmen Luftstrom über die unerträgliche Hitze. Sie beklagten, dass nur zwei Mal wöchentlich Eis für die Getränke geliefert würde und sie sich nun mit warmen Drinks zuprosten müssten.

Oder sie beschwerten sich über den Knoblauchgeruch der Burmanen und über den eklatanten Mangel an britischen Frauen, mit denen man sich unterhalten könne. Fast keine Frau hielte es in der Hitze aus, würden sie behaupten. Und die, die aus England kämen, kämen meist aus nur einem Grund. Sie hätten in der Heimat keinen passenden Gatten gefunden, weil sie auf irgendeine Art und Weise ihren Ruf ruiniert hätten oder sonst ein offensichtliches Manko mit sich herumtrügen.

Doch hier in Britisch-Burma, so sei es in der Heimat bekannt, stürzten sich die einsamen Junggesellen auf jede westliche Frau, auf dass sie schnell einer Heirat zustimme und bleiben möge. Sie könnten dann in den kühleren Nachmittagsstunden gemeinsam ausreiten oder gar auf eine der Inseln im Fluss auf Tigerjagd gehen. Auf die Treibjagd, die die kolonialen Herren so genießen.

Während sich die Einheimischen durch das Dickicht des Dschungels schlügen, um die Tiere genau vor die Flinten der britischen Herren zu treiben, bräuchten diese aus ihrer bequemen Position heraus nur zu schießen, um sich anschließend mit der Trophäe zu schmücken. Ein selbstgeschossenes Tigerfell. Wie herrlich erquickend. Damit müssten die jungen, verzweifelten Britinnen doch zu beeindrucken sein.

So mag das wohl gelaufen sein, damals. Die Vorliebe für den Charme der Vergangenheit, der sich in Mawlamyine auf beeindruckende Weise in die Gegenwart gerettet hat, führt jedoch noch sehr wenige Besucher in Myanmars kaum bereisten Süden.

Rollerfahrer in Mawlamyine, Myanmar
Stadtbild in Mawlamyine
Mawlamyine, Myanmar
tropisches Mawlamyine

Die Stadt hat heute beinahe eine halbe Million Einwohner und zählt zu den größten Städten des Landes. Doch man mag dies gar nicht glauben, hätte man es nicht irgendwo gelesen. In den breiten Kolonialstraßen fließt der Verkehr so geordnet dahin, dass man sich nicht mehr als eine gemächliche Kleinstadt vorzustellen vermag. Niemand ist hier zur Eile getrieben.

Und niemand eilt sich. Kein Wunder bei der malerischen Kulisse rings um die Stadt: im Osten erhebt sich eine mit golden und weiß glitzernden Stupas geschmückte Bergkette, auf der anderen Seite fließt der Thanlwin Fluss gemächlich ins Meer. Dazwischen verfallen Kolonialgebäude, Kirchen, Moschen und Tempel am nagenden Zahn der Zeit.

Die tropische Lässigkeit vermischt sich mit der burmanischen Gelassenheit. Dazu das koloniale Ambiente. Man möchte einfach nur dasitzen und dem gemächlichen Treiben mit einer Tüte Popcorn in der Hand zusehen. Für alles andere ist es doch viel zu schwül und zu liebreizend. Wer will da schon über das entfernte Morgen grübeln?

Die Menschen hier behaupten gern, Mawlamyine sei wie Yangon vor 50 Jahren. Natürlich war keiner von ihnen vor 50 Jahren in Yangon. Die meisten waren noch niemals in Yangon. Die allermeisten haben vor 50 Jahren noch gar nicht gelebt. Sie sagen es einfach gerne, weil es hier so langsam zugeht, so langsam wie es in Yangon vor 50 Jahren gewesen sein müsste.

Spaziergang am Ufer des Thanlwin
Spaziergang am Ufer des Thanlwin

Stimmungsvolles Mawlamyine

Im hitzegeschwängerten Müßiggang machen wir es den Einheimischen gleich, flanieren unter den dürren Tamarindenbäumen und Palmen entlang der Uferpromenade. Pärchen gehen Hand in Hand, andere lehnen wortlos am Geländer, blicken auf die wenigen Boote, die den Thanlwin hinunter treiben.

Eine junge Frau balanciert ein Tablett gefüllt mit rot leuchtenden Wassermelonenscheiben auf ihrem Kopf. Andere knabbern im Schatten der Palmen kleine Frühlingsrollen, die weiter unten auf der Promenade in einer tiefen Pfanne frittiert werden.

Jungs lassen Drachen steigen und meistern es, sie in der lauen Nachmittagsbrise weit über unseren Köpfen schweben zu lassen. Eine Tri-Shaw brummt an uns vorbei.

Weiter oben an der Promenade, wo sich Katzen in einem Restaurant auf Stelzen hinter den Ohren kraulen lassen, findet man noch die kleinen, garagen-großen Läden mit Fischereibedarf. Die riesigen, weißen Netze hängen gebündelt von der Decke. Messer, Scheren, Taue liegen in den verstaubten Regalen. Ein junger Verkäufer blickt gedankenverloren in einen kleinen rosa Taschenspiegel. Mit einer überdimensionalen Fischerschere, die größer ist als sein Gesicht, stutzt er den spärlich sprießenden Bart.

Bald erreichen wir die geschäftigere Marktstraße. Die Fußgängerwege sind gesäumt mit den ewig gleichen in fünf Farben gestreiften Sonnenschirmen. Motorräder hupen, Männer schleppen säckeweise Waren auf ihren Schultern. Sackkarren werden über Holzplanken gerollt, Kisten auf Köpfen balanciert.

Koloniales Gebäude im Stadtkern von Mawlamyine, Myanmar
im Stadtkern von Mawlamyine

An einem Straßenstand werden Würstchen und Fleisch auf Spießen gegrillt. Ein Straßenhund sitzt treuherzig davor und blickt die rundliche Inhaberin schwer verliebt an. Streunende Katzen verfolgen eine andere Taktik. Sie stolzieren gebieterisch um die verführerischen Würstchen herum und tun so, als seien sie rein zufällig hier am duftenden Grill.

Nebenan ein Teehaus. Männer sitzen auf bunten Plastikschemeln, die so niedrig sind, dass ihre Sitzflächen nur knapp über den Boden ragen. Milchtee und Instantkaffee werden geschlürft. Dünner Grüntee wartet in Thermoskannen auf den Tischen darauf getrunken zu werden. Winzige, weiße Becher, die an China erinnern, stehen in einer mit Wasser gefüllten Schale daneben. Die ewige Zigarette darf nicht fehlen. Der Blick der Männer wandert durch die Rauchschwaden auf die Bildschirme ihrer Telefone.

Mächtige Wassermelonen sind auf dem Boden in Reih und Glied gestapelt. In der Nähe liegen kopfgroße Kokosnüsse auf einer Plastikplane. In flachen, aus Bambus geflochtenen Schalen liegen Gurken und Kartoffeln, Auberginen und Okrabohnen. Frauen schützen sich mit Regenschirmen vor der Sonne, manche tragen spitz zulaufende Bambushüte, andere Exemplare sind rund wie eine Melone, haben jedoch eine breitere Krempe. Auch Frauen mit Kopftüchern kommen uns entgegen. Sie gehören zu den Nachfahren der im 19. Jahrhundert angesiedelten hinduistischen und muslimischen Inder, die bis heute das Stadtbild Mawlamyines bestimmen.

Blick über Mawlamyine und den Dschungel, Myanmar
Blick über Mawlamyine

Die Märkte in Mawlamyine

Im dunklen Inneren des Marktes, wo Säcke voll Mehl und Linsen und schwere Pappkartons die Wege versperren, wo die Menschen freundlich grüßen und perlenweiß lächeln, liegen Kosmetikprodukte zum Verkauf. Thanaka, als natürlicher Sonnenschutz verwendet, gibt es in kleinen Schalen und großen Dosen, als Pulver oder rohe, feuchte Masse oder in ihrer ursprünglichen Form als Rinde des indischen Holzapfelbaumes.

Durch die schummrigen engen Gänge zieht gelegentlich der Geruch von Fleisch und Fisch, der unangenehm in der Nase kitzelt. Nicht weit von den Schlachtern entfernt liegen farbenfrohe Longyis in den verschiedensten Mustern übereinandergestapelt. Die Wickelröcke sind das meistgetragene Kleidungsstück in den Straßen der Stadt; ach, im ganzen Land.

Marktfrau verkauft Kartoffeln und Zwiebeln, Mawlamyine, Myanmar
auf dem Markt

Hinter dem Markt führen die Straßen den Hügel hinauf, an dessen höchstem Punkt sich die Kyaik Than Lan Pagode erhebt. Darunter liegt das 140 Jahre alte Seindon Mibaya Kloster, das einst von einer Gemahlin des Königs Mindon, dem vorletzten Herrscher über das Reich Burma, gestiftet wurde.

Weit erstrecken sich die Gebäude der Anlage, tragen einen stillen Kampf mit der üppigen tropischen Vegetation über die Vorherrschaft auf dem Hügel aus. In jeder Mauerritze finden sich Farne und Gräser, Ranken ziehen über brüchige Mauern hinweg. Irgendwo trocknet Wäsche zwischen eingestürzten Ziegelsteinhaufen. Dahinter ragen Palmen empor. Friedlich ist es hier. Nur ab und an dringen die Geräusche der Stadt kaum vernehmlich herüber. Es scheint, als sei der Kampf entschieden.

Hinter einer halb geöffneten Tür prasselt ein Feuer in völliger Dunkelheit. Drei Hunde knurren uns bereits von weitem an, verteidigen ihr Fleckchen Heimat. Entgegen dem ersten Eindruck ist das Kloster noch immer aktiv. Hier leben und studieren buddhistische Mönche. In einer Teakholzhalle überraschen wir zwei in lange Tücher gewundene Männer bei ihrer Mahlzeit. Dabei sind wir es, die überrascht davon sind, an diesem scheinbar verlassenen Ort überhaupt Menschen anzutreffen. Die beiden Mönche nehmen dagegen überhaupt keine Notiz von uns.

Über diese und jene Treppe gelangen wir immer tiefer in die Klosteranlage und immer höher den Hügel hinauf. In der Hitze des späten Nachmittags sind wir die einzigen Spaziergänger. Ganz anders in den kühleren Morgenstunden. Dann schreiten junge und alte Mönche in ihren dunkelroten Roben die überdachten Stufen hinab, durchqueren die Gassen der Klosteranlage, schwärmen hinaus in die Stadt um Opfergaben anzunehmen und Segen zu geben.

Seindon Mibaya Kloster, Mawlamyine, Myanmar
das Seindon Mibaya Kloster in Mawlamyine
Treppen führen durch das weitläufige Seindon Mibaya Kloster
Treppen führen durch das weitläufige Seindon Mibaya Kloster
hölzerne Decken im Seindon Mibaya Kloster, Mawlamyine, Myanmar
hölzerne Decken im Seindon Mibaya Kloster
Klostergang am Morgen im Seindon Mibaya Kloster
Klostergang am Morgen im Seindon Mibaya Kloster

Am Abend, als die Sonne langsam untergeht, spazieren wir zum Fluss. Dort sitzen wir auf wackligen Plastikstühlen an einem von dutzenden Plastiktischen, die in Reih und Glied am Ufer des Thanlwin aufgestellt sind. Der Nachtmarkt. Hier treffen sich die Einheimischen auf ein kühles Bier, lassen sich von den zahlreichen Essenständen gegrillte Meeresfrüchte, Fleisch und Gemüse am Spieß servieren. Auch wir trinken ein eiskaltes Myanmar, knabbern an gegrillten Kartoffeln, Okrabohnen und Wachteleiern am Spieß und schauen der Sonne zu, wie sie hinter dem Thanlwin versinkt.

Auf einer riesigen Werbetafel, weit über unseren Köpfen, laufen drei tonlose Werbespots in Dauerschleife. Einer von ihnen preist Milchprodukte an, während eine Gruppe junger Menschen eine wilde Choreographie dazu tanzt. Ein weiterer Tag in Mawlamyine neigt sich dem Ende. Und morgen? Sind wir wahrscheinlich noch immer dem Müßiggang verfallen.

Sonnenuntergang über dem Thanlwin
Blick über den abendlichen Thanlwin
Blick auf die Mahamyatmuni Pagode, Mawlamyine, Myanmar
Blick auf die Mahamyatmuni Pagode

Literatur im Vorbeigehen

George Orwell arbeitete in den 1920er Jahren für die Indian Imperial Police in Burma. Hier entwickelte er seine kritischen Gedanken zum Imperialismus, die später in der Kapitalismuskritik mündeten, die viele seiner Werke kennzeichnet.

„Tage in Burma“ erschien bereits 1934 und gehört zu Orwells frühesten Romanen. Die fiktive Geschichte beschreibt den britischen Kolonialismus im Beginn des 20. Jahrhunderts und gilt heute als aufmerksamer, beachtenswerter Zeuge seiner Zeit.

2003 Diogenes Verlag
Taschenbuch, 336 Seiten


Zum Buch

In Mawlamyine haben wir im Breeze Guesthouse übernachtet. Eine beliebte, zentral gelegene Backpacker Unterkunft mit Blick auf den Fluss. Der Preis ist unschlagbar, die Zimmer winzig und hellhörig aber sauber, mit Gemeinschaftsbad. Frühstück gibt es auf der schönen Terrasse im ersten Stock.

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